Frauen im Fokus

Musik ist keine reine Männersache

Salzburg
17.09.2021 15:00
Die Maria-Anna-Mozart-Gesellschaft will Musikerinnen, die in der Geschichte weitgehend ignoriert werden, die verdiente Aufmerksamkeit geben. Dafür wurde eine Konzertreihe ins Leben gerufen, die am kommenden Sonntag eine Fortsetzung findet.

Was haben Anton Bruckner, Frederic Chopin, Ludwig van Beethoven und Richard Wagner gemeinsam? Sie sind weltbekannt und vor allem eines: männlich. Egal wo auf der Welt man ein klassisches Konzert besucht, gespielt wird ausschließlich Musik von Komponisten. Im Verhältnis wohl 99,9 zu 0,01 Prozent. Dabei gab und gibt es genauso Musikerinnen - in jeder Epoche. Berühmtes Beispiel ist Maria-Anna, die viele nur unter ihrem Kindheitsnamen „Nannerl“ kennen, die jüngere Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart. „Sie hätte eine der bedeutendsten Musikerinnen des 18. Jahrhunderts werden können“, sagt Eva Neumayr, Musikwissenschafterin und Obfrau der Maria-Anna-Mozart-Gesellschaft. Maria-Anna Mozart habe immerhin das Glück gehabt, in der Familie ausgebildet worden zu sein.

Weiteres großes Problem der Zeit: das fehlende Geld. „Das System war nicht darauf ausgelegt, dass Frauen musikalisch ausgebildet werden“, so Neumayr weiter. 2009 gründete sie mit Gleichgesinnten die Organisation mit dem Ziel, Komponistinnen die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. Neben anderen Veranstaltungen wurde die Konzertreihe „Frauenstimmen“ ins Leben gerufen, die am kommenden Sonntag um 18 Uhr im Salzburger Dom mit einem Chorkonzert weitergeführt wird.

Dort singt just die Jugendkantorei Salzburg unter der Leitung von Gerrit Stadlbauer, in der es Frauen erst 1847 erlaubt war mitzusingen. Davor wurden die Oberstimmen von Knaben, Falsettisten und Kastratensängern belegt.

„Es ist schön, dass auch so ein Konzert einmal im Dom stattfindet“, freut sich Neumayr. Das Publikum erwartet ein vielfältiges Programm. Werke von Frauen wie Hildegard von Bingen (1098-1179), die italienische Komponistin Francesca Caccini (1587-1640, komponierte eine der ersten Opern der Musikgeschichte) oder die Litauerin Kristina Vasiliauskaite werden aufgeführt. Karten für Interessierte gibt es auf der Website der Organisation, per Email oder beim Ticketservice am Mozartplatz.

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