
Er ist Chef einer Erdbau-Firma mit 23 Mitarbeitern, hat Kinder und ein riesiges Firmengelände. Groß sind deshalb die Sorgen Ende März 2020 gewesen, als der erste Lockdown Österreichs Wirtschaft gefesselt hat. Aus Verzweiflung entstanden Wahnvorstellungen, die den Salzburger trieben, seinen Nachbarn zu attackieren.
Es war der 28. März. Der Unternehmer arbeitete mit seinem 20-Tonnen-Radlader, als der Nachbar über eine Gemeindestraße nahe am Betriebsgelände vorbeifuhr. Der Unternehmer sah den Nachbarn, der mit seinem Sohn (10) in einem Kleinbus unterwegs war, als Eindringling und Gefahr. Deshalb rammte er mit seinem 20-Tonnen-Gefährt den Bus, schob ihn etliche Meter weiter - und das gleich zweimal.
Nachbar und Sohn flüchteten zu Fuß weiter, versteckten sich hinter einer der vielen Erd-Barrikaden. Dabei drohte der Unternehmer mit einer Eisenstange. Alles „unter dem Einfluss einer bipolaren affektiven Störung“, beantragte der Staatsanwalt die Einweisung in eine Anstalt.
„Er wollte nie jemanden töten, sondern nur vertreiben“
„Sukzessive schlitterte mein Mandant in einen Wahn“, betonte Verteidiger Franz Essl. „Er wollte nie jemanden töten, sondern nur vertreiben.“ Der Betroffene entschuldigte sich: „Corona hat mich narrisch gemacht.“ Die Einweisung wurde bedingt ausgesprochen – rechtskräftig.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).