Sellrain-Silz

Eine Baustelle der Superlative im Kühtai

Tirol
18.08.2021 09:05

Es ist die größte Kraftwerksbaustelle Österreichs, die Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz im Tiroler Kühtai. „Mega“ sind nicht nur die Watt, die ab 2026 ins Netz fließen sollen, sondern auch die Dimensionen des Projektes, das heuer im April gestartet wurde. Kürzlich konnte der erste Tunneldurchschlag gefeiert werden.

„Das ist der Kleine“, zeigt Klaus Feistmantl auf den 40-Tonner, der Große könne bis zu 100 Tonnen Material aufladen. Feistmantl ist der Projektleiter der Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz. Diese ist nach einer Vorlaufzeit von zwölf Jahren seit April im Kühtai im Gange, die Dimensionen sind gigantisch: Ein „Wohndorf“ mit 268 Einzelräumen (Coronamaßnahmen) wurde für die rund 250 Arbeiter am Eingang des Längentales errichtet. Einen Steinwurf weiter beginnen die Erdbewegungen für den Speichersee. „Statt einer Staumauer bauen wir einen Schüttdamm“, so Feistmantl, „dafür können wir das entfernte Aushubmaterial verwenden und den Anrainern unzählige Lkw-Fahrten ersparen.“

Generell werde mit den Materialien vor Ort gearbeitet und diese auch in eigens aufgebauten Anlagen aufbereitet. „Der gesamte benötigte Beton wird ebenfalls hier gemischt“, ergänzt der Projektleiter.

Kraftwerk unterirdisch
150 Meter unter Tag entsteht ein unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk. „Dieses neue Kraftwerk erzeugt entweder elektrische Energie oder pumpt auf umgekehrtem Weg mit überschüssigem Strom Wasser vom neuen in den Finstertalspeicher“, erläutert Tiwag-Vorstand Johann Herdina das Prinzip. Es sei unglaublich, was in viereinhalb Monaten vorangegangen sei. „Wir sind im Zeitplan, den ersten Tunneldurchschlag konnten wir bereits feiern.“ Insgesamt seien mehr als 30 Tunnelkilometer entweder konventionell oder mit einer Tunnelmaschine durch den Fels zu graben.

Fünf arbeitsreiche Jahre stehen dem Projektleiter und seinen Arbeitern, teilweise im Drei-Schichtbetrieb, noch bevor, ehe 216 Mio. kWh/Jahr mehr Strom ins Netz fließen können. Die Investition der Tiwag von rund einer Milliarde Euro ist ebenfalls „mega“.

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