Haufen entsorgen!

Im Hundekot lauert der Kälbertod

Tierecke
13.08.2021 16:54

„Ach, ist ja nur ein bisserl Dünger, Natur für die Natur quasi“, meinen ahnungslose Spaziergänger, deren vierbeinige Freunde sich Erleichterung im Grünen verschaffen. Falsch, denn was vielen Tierfreunden nicht bewusst ist: Im Hundekot kann für Kälber der Tod in Form von gefährlichen Krankheitserregern lauern.

Insbesondere, wenn Bello und Co. rohes Fleisch gefressen oder Kontakt zu gebärenden Kühen gehabt haben, können sie Träger des Erregers Neospora caninum sein und ihn weitergeben. „Diese Einzeller können bei infizierten Rindern Fruchtbarkeit und Milchproduktion vermindern, ja sogar Fehlgeburten und Missbildungen bei Kälbern auslösen“, warnt der Tierwohl-Experte der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ), Max Hörmann. „Wir sollten daher alles tun, um die Infektionsketten zu durchbrechen.“

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Wiesen, Weiden und Almen sind kein Hundeklo!

LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger

„Gerade jetzt im Sommer, wenn viele Erholungssuchende die Natur genießen, möchten wir nachdrücklich an ihr Verantwortungsbewusstsein appellieren! Wiesen, Weiden und Almen sind kein Hundeklo, sondern wichtige Futterflächen. Wir sollten alle nicht nur an das Wohl unserer Haustiere, sondern auch an das der Wild- und Nutztiere denken“, betont LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger.

Andere Hundebesitzer wiederum verwenden zwar die Hundekot-Sackerln, werfen diese dann aber mit voller Ladung auf die Grünflächen oder hängen sie an Weidezäune. „Die Vermüllung ist ein weiteres großes Problem, das unseren Bäuerinnen und Bauern viel Arbeit und Magenkrämpfe bereitet. Durch Landmaschinen bei der Futtergewinnung zerkleinert, können etwa Metalldosenteile oder scharfkantige Plastikstücke im Maul oder gar Magen unserer Schafe, Kühe und anderen Weide- und Wildtiere landen. Ernste oder gar tödliche Verletzungen sind mitunter die Folge“, kritisiert Hörmann, der von langsam verendenden Tieren berichtet.

„Allen Müllsündern muss bewusst sein, dass ihre Achtlosigkeit gravierende Folgen für unsere Tiere haben kann. Es ist uns ein großes Anliegen, das Bewusstsein aller Menschen für diese fatalen Zusammenhänge zu schärfen. Der Aufwand, den eigenen Abfall fachgerecht zu entsorgen, ist gering, der Nutzen hingegen groß“, unterstreicht Moosbrugger. Vorbildlich findet er etwa Müllsammelaktionen der Landjugend Österreich, die in vielen Bundesländern wiederholt stattfinden und Gutes bewirken.

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