Sommersaison

Hoteliers brauchen heuer „Nerven aus Stahl“

Vorarlberg
20.07.2021 07:30

Zwar locken diesen Sommer Großveranstaltungen wie die Bregenzer Festspiele wieder verstärkt Gäste nach Vorarlberg, doch die Konkurrenz schläft nicht und so steht dem Ländle wohl eine durchwachsene Sommersaison bevor. Eines steht jetzt schon fest: Campingplatz-Betreiber zählen zu den Gewinnern der Pandemie.

„Ein Sommer wie damals“, seufzt Christian Schützinger, „wird es auch heuer nicht werden“. Der Vorarlberg-Tourismus-Chef blickt zwar mit vorsichtigem Optimismus in die heurige Sommersaison - ins Schwärmen gerät er aber nicht: „Wir dürfen nicht in die Falle tappen und glauben, dass die Pandemie nun vorbei ist,“ sagt er. Die meisten Gastgeber haben aber ohnehin keine Veranlassung, diesem Irrglauben anheimzufallen, denn das Gästeverhalten hat sich seit Ausbruch der Coronapandemie nachhaltig verändert.

Mit Buchungen wird immer länger zugewartet, erklärt Schützinger. Eine gewichtige Rolle spielen auch die Stornobedingungen der Betriebe. Und auffällig ist auch, dass Anfragen und Buchungen immer weiter auseinanderklaffen. So gab es ab den Öffnungsschritten in der Hotellerie zwar eine Überanfrage potenzieller Gäste, an den Buchungen war das aber nicht abzulesen. Letztere seien derzeit „ganz ordentlich“, wie Schützinger es ausdrückt. Zahlenmäßig steht die Branche im Vergleich zum Vorjahr natürlich besser da, verglichen mit dem Jahr 2019 aber steht immer noch ein Minus in der Bilanz. Eine Ausnahme bildet der Bereich Camping: Die Buchungen für einen Stellplatz in einem von Vorarlbergs Campingplätzen liegen sogar über den Ergebnissen von 2019. „Die Nachfrage ist überproportional hoch. Campingplätze zählen zu den Gewinnern - ähnlich wie Ferienwohnungen,“ weiß der Tourismus-Chef.

Konkurrenz heuer wieder größer
In den Hotels ist die Lage unterschiedlich: Hoteliers in Bregenz etwa dürfen sich über die Gäste der Bregenzer Festspiele freuen. Denn wer ein Ticket hat, bucht auch gleich ein Hotel dazu. Im ländlichen Raum lassen sich die Gäste weit mehr Zeit, bis sie ihre Buchung endgültig abschließen. „Das braucht Nerven aus Stahl, “ beneidet Schützinger die Gastgeber nicht. Zwar haben wie im Vorjahr auch heuer wieder mehr österreichische Urlauber den Weg ins Ländle gefunden, doch ist auch die Destinations-Konkurrenz - Stichwort Urlaub am Meer - wieder deutlich zu spüren. Das 25-Prozent-Plus des Vorjahres wird also nicht erreicht werden können. Der wichtigste Markt ist aber ohnehin der deutsche, über 60 Prozent aller Gäste kommen aus dem Nachbarland. Allerdings: In Pandemiezeiten wird auch dort Heimat-Urlaub groß geschrieben.

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