Sterbebegleitung

„Ein Leben in Würde und das bis zum Ende!“

Wien
22.06.2021 06:00

Sterbebegleitung im liebevollen Umfeld für alle Menschen: in Österreich Mangelware! „Krone“-Besuch im Tageshospiz St. Barbara.

Wien-Liesing, Erlaaer Platz 4 am Donnerstagvormittag: Vor den Türen des Tageshospizes pfeift der Wiener Wind, im Inneren des Caritas-Hauses St. Barbara steigt aus den Suppentöpfen in der Küche schon der Spargelcreme-Duft empor. Dazu auf dem Speiseplan: alternativ Nudelsuppe, als Hauptspeise Hühnerschnitzel mit Käse überbacken in einer cremigen Oberssoße, begleitet von Basmati-Reis und grünem oder Tomatensalat. Als Nachspeise Apfel- oder Mohnkuchen mit Schlagobers - das gemeinsame Essen ist Gold wert im Tageshospiz!

Einrichtung komplett aus Spenden finanziert
Die völlig aus Spenden finanzierte Einrichtung hat lediglich an zwei Tagen in der Woche geöffnet und bietet unheilbar kranken Menschen, die kurz vor dem Ende ihres Lebens sind, einen besonderen Wohlfühlort - und einen seltenen: Denn trotz Regierungsbeschluss fehlt eine flächendeckende Hospiz- und Palliativversorgung für ganz Österreich! Betreut von bestens ausgebildeten haupt- und ehrenamtlichen Helfern wird auch musiziert, gebastelt und gelacht. Der Tod ist nur selten Thema.

Caritas-Österreich-Geschäftsführer Klaus Schwertner (li.) im Gespräch mit Tageshospiz-Stammgast Elisabeth Knapp (66) (Bild: Tomschi Peter)
Caritas-Österreich-Geschäftsführer Klaus Schwertner (li.) im Gespräch mit Tageshospiz-Stammgast Elisabeth Knapp (66)

„Früher habe ich getanzt, jetzt schaue ich nur zu
„Leben in Würde, und das bis zuletzt, plus das Leben zu feiern, lautet die Devise hier“, erzählte Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner beim „Krone“-Lokalaugenschein, als er Frau Elisabeth Knapp (66) in ihrem Rollstuhl zur Kunsttherapie führte. Der krankheitsbedingte Leidensweg der 66-Jährigen begann im Alter von zehn Jahren. Sie blickt trotzdem auf ein erfülltes Leben, ist verheiratet und stolze Oma der kleinen Volksschülerin Emilia.

Wenn nur die Schmerzen nicht wären. „Ich war früher eine Turniertänzerin, jetzt fühle ich beim Zusehen mit“, sagte Knapp und atmet tief durch. Krankheiten und Schwermut bleiben „normal vor der Türe“. Den einzigen Wunsch, den alle hegen: „Mehr finanzielle Möglichkeiten, um noch mehr todkranken Menschen helfen zu können!“

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