In kritischem Zustand

Kind in Bach gestürzt und durch Schleuse gespült

Tirol
18.06.2021 07:00

Dramatische Szenen haben sich am Donnerstag beim Gurglbach im Tiroler Imst abgespielt! Unmittelbar vor der Schleusenanlage des Baches rollte ein Kinderwagen mit einem 14 Monate alten Kind von der Gemeindestraße über eine Böschung in das Gewässer und trieb davon. Die Mutter (39) sprang sofort hinterher, um ihren kleinen Sohn zu retten. Dies gelang jedoch erst einem Passanten rund 400 Meter nach der Schleuse. Das reanimierte Kleinkind befindet sich in kritischem Zustand in der Innsbrucker Klinik.

Am Abend spazierte die 39-Jährige mit ihren beiden Söhnen und ihren zwei Hunden im Gemeindegebiet Imst auf einer Gemeindestraße entlang des sogenannten Gurglbaches in Richtung Osten. Während der Zweijährige neben der Mutter lief, schob die Frau ihren 14 Monate alten Sohn in einem Kinderwagen. „Gegen 20.35 Uhr rollte der Kinderwagen in einem unbemerkten Moment aus bisher unbekannter Ursache von der Gemeindestraße über eine Böschung unmittelbar vor einer Schleusenanlage in den Gurglbach“, berichtet die Polizei.

Mutter sprang in den Bach
Als die Mutter das bemerkte, gab sie ihren zweijährigen Sohn und die beiden Hunde einer Passantin, sprang in den Bach nach und versuchte, den Kinderwagen mit ihrem Sohn im Bereich der Schleuse aus dem Wasser zu ziehen. Dies gelang der Frau jedoch nicht und sowohl der Kinderwagen als auch sie wurden in weiterer Folge durch die etwa 30 Zentimeter hohe Schleuse gespült. „Dabei ging der Kinderwagen zu Bruch und das Kleinkind wurde aus dem Sitz gespült und abgetrieben.“

(Bild: zeitungsfoto.at/Liebl Daniel)

Passant und Polizist retteten Kleinkind
Während ein 51-jähriger Passant auf der Gemeindestraße dem Bachlauf folgend dem Kind hinterherlief, setzte ein 54-Jähriger den Notruf ab. „Etwa 385 Meter nach der Schleuse konnte der 51-Jährige das im Bach treibende Kleinkind ergreifen und unter Mithilfe eines bereits eingetroffenen Bediensteten der Stadtpolizei Imst aus dem Wasser bergen.“ In weiterer Folge begannen die alarmierten Sanitäter und der Notarzt sofort mit der Reanimation des kleinen Buben.

In kritischem Zustand
Die Mutter wurde ebenfalls im selben Bereich völlig erschöpft aus dem Wasser geborgen und erstversorgt. Der kleine Bub wurde nach der Reanimation in äußerst kritischem Zustand mit dem Notarzthubschrauber in die Universitätsklinik Innsbruck geflogen. Die 39-Jährige wurde mit einem Rettungswagen ebenfalls in die Klinik Innsbruck eingeliefert. Der genaue Unfallhergang ist noch Gegenstand von Ermittlungen. 

(Bild: zeitungsfoto.at/Liebl Daniel)

Im Einsatz standen die Feuerwehr Imst mit 70 Einsatzkräften und acht Fahrzeugen, das Rote Kreuz mit sieben Einsatzkräften und drei Fahrzeugen, die Besatzung des Notarzthubschraubers, ein Bediensteter der Stadtpolizei Imst, zwei Polizeistreifen sowie ein Polizeidiensthundeführer.

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