Getestet, genesen, geimpft - die Drei-G-Regel gilt auch am Berg. Eigene Handtücher müssen in den Rucksack, bei Mehrtagestouren sind Selbsttests mitzuführen. Hier ein Corona-Leitfaden für die steirischen Schutzhütten.
Corona hinterlässt auch oberhalb der Baumgrenze seine Spuren: „Neben der obligatorischen FFP2-Maske gehört jetzt ebenso ein eigenes Handtuch zur Wanderausrüstung dazu“, macht Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora rechtzeitig zum Saisonstart auf das neue Berg-Regelwerk aufmerksam. Wer auf einer Schutzhütte nächtigen will, muss aber noch an einiges mehr denken: „Ein eigener Schlafsack und ein Polsterüberzug sind mitzuführen, zudem gibt es eine Reservierungspflicht“, betonen die Verantwortlichen.
Allgemein gilt bis auf Weiteres: Bergsportler dürfen Hütten nur gesund und mit dem obligatorischen 3-G-Nachweis (getestet, genesen, geimpft) betreten.
„Leute verhalten sich vorbildlich“
Dass die Theorie dem Praxistest offenbar gut standhält, kann Gottfried Härtel, Pächter des in 1723 Metern Seehöhe herrlich gelegenen Admonterhaus, berichten: „Wir sind seit Pfingsten heroben, bislang kann ich über meine Gäste nur Positives erzählen. Die Eigenverantwortung ist vorbildlich, die Leute zeigen unaufgefordert ihre Tests her - damit machen sie es uns Wirten so einfach wie möglich, das freut einen“, erzählt der Gesäuse-Wirt.
Auch die Gastro bleibt im alpinen Bereich nicht verschont von der Pandemie und ihren Auswirkungen: „Besuchergruppen dürfen innerhalb der Hüttenräumlichkeiten maximal aus vier Personen mit bis zu sechs Minderjährigen bestehen“, informiert Ermacora. Im Freien dürfen mehr Menschen an einem Tisch zusammenkommen: Zehn Personen plus zehn Minderjährige sind die Obergrenze.
Lockerungen in Sicht: Bald geht’s bergauf
Dass die Gäste nun aber schon bald wieder enger zusammenrücken dürfen (ab 10. Juni wird der verpflichtende 2-Meter-Abstand auf einen Meter reduziert), begrüßen die mit oft nur wenig Platz gesegneten Hüttenwirte sehr: „Das bringt für uns natürlich eine Erleichterung, haben wir ja im Haus nur für maximal 32 Leute Platz“, so Härtel im Gespräch mit der „Krone“.
Vorsicht: Noch viel Schnee in hohen Lagen
Weit mehr Sorge als die neuen „Höhen-Benimmregeln“ macht den alpinen Vereinen die zunehmende Sorglosigkeit vieler Hobbysportler: „Die Leute wissen oft nicht einmal, auf welchem Berg sie gerade unterwegs sind“, erzählt ein Mitglied der Bergrettung. „Dabei ist eine gute Tourenplanung das Allerwichtigste!“
Auch Hüttenwirt Härtel mahnt potenzielle Gäste zur Vorsicht: „Das kann sich im Tal vielleicht niemand vorstellen - aber am Berg liegt teils noch recht viel Schnee.“
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