Doppelt so viel

Alkoholkonsum nahm im ersten Lockdown stark zu

Oberösterreich
18.05.2021 12:00
Das Phänomen, dass in Krisenzeiten auch verstärkt zu Suchtmitteln gegriffen wird, ist nicht neu. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie war das nicht anders. Das bestätigt nun eine Umfrage des Kompetenzzentrums Sucht. Im ersten Lockdown griffen doppelt so viele Oberösterreicher als üblich zum täglichen Alkohol.

Alkohol ist der Sanitäter in der Not, sang Herbert Grönemeyer in seinem gleichnamigen Hit. Mehr Freizeit und Stress führten offenbar auch im ersten Lockdown zwischen März und Juni 2020 dazu, dass sich der Anteil jener Oberösterreicher, die täglich oder nahezu täglich (5 bis 7 Tage die Woche) zum Alkohol greifen, fast verdoppelte. Im Februar vor Corona lag ihre Zahl noch bei 6,7 Prozent und schnellte danach auf 13,2 Prozent hoch.

Nach Lockerungen sank Wert
Nach den Lockerungen im Juli 2020 sank der Wert auf 8,4 Prozent und pendelte sich dann auf etwa 7,5 Prozent ein. „Besonders in schwierigen Zeiten sind Menschen anfälliger, sich in schlechten Gewohnheiten wiederzufinden. Die Zahlen widerspiegeln, dass die neue Situation des Lockdowns eine besondere Belastung war, die auch zu mehr Alkoholkonsum geführt hat“, erklärt Gesundheitsreferentin Christine Haberlander.

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In der Corona Pandemie wurde das Thema Alkohol zeitweise brisant. Für Viele stellt ein Lockdown eine besondere Belastung dar.

Kurosch Yazdi, Leiter Klinik für Psychiatrie

In Oberösterreich gibt es etwa 63.000 alkoholkranke Menschen und weitere 125.000, die Alkohol in problematischem Ausmaß konsumieren. Ein Großteil davon sind Männer (108.000). Die Folgen für sie selbst, ihr Umfeld und die Gesellschaft sind weitreichend. Etwa 5 Prozent der Befragten berichteten, dass ihnen Alkohol trinkende Personen in ihrem Haushalt Probleme bereiten.

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