Hass und Ausgrenzung

Tag gegen Homophobie: Es gibt noch immer Probleme

Steiermark
17.05.2021 07:30

Heuer vor 50 Jahren wurde die Homosexualität in Österreich von der Liste strafbarer Taten gestrichen und damit der Prozess der Gleichberechtigung eingeleitet. Trotzdem gibt es auch heute noch viele anders liebende Steirer, die Hass erfahren, wie Experten zum Internationalen Tag gegen Homophobie warnen.

Rund 25.000 Menschen wurden in Österreich zwischen 1922 und 1971 rechtskräftig verurteilt, weil sie homosexuelle „Taten“ begingen. „Viele von ihnen haben bis heute keine Entschädigung erhalten, wenn sie überhaupt noch leben“, blickt Joe Niedermayer vom Verein RosaLila PantherInnen in Graz zurück in düstere Zeiten.

Vieles hat sich seitdem zum Positiven verändert: „Homosexualität ist heute für die meisten Steirer, vor allem für die Jugend, ganz normal“, weiß Niedermayer. Der Grund dafür liegt nicht zuletzt auch in der rechtlichen Gleichberechtigung: „Die Ehe für alle hat homosexuelle Paare im ganzen Land sichtbarer gemacht, was sicher zu einer Normalisierung beigetragen hat.“

Katholische Kirche ist ein Problem
Doch das heißt noch lange nicht, dass ein Coming Out heute für alle leicht ist: „Viele erleben immer noch Hass und Ablehnung in ihrem Umfeld. Auch die strikte Weigerung der katholischen Kirche, Homosexualität anzuerkennen, ist ein großes Problem“, so Niedermayer.

Dazu kommt die aktuell stark polarisiert geführte Gender-Debatte, die vor allem auf das Leben von Transsexuellen große Auswirkungen hat:„In puncto Online-Mobbing gibt es hier sicher die größten Probleme“, weiß Niedermayer.

Psychologische Belastungen als Folge
Das merkt man in dem von ihm geleiteten Verein auch bei den Beratungen, die man kostenlos anbietet. Themen wie Gender und Identität sowie psychologische Probleme spielen eine immer größere Rolle: „Menschen, diemit beiden Beinen im Leben stehen, tun sich heutzutageauch mit einem Coming Out meist nicht mehr schwer. Aber als Gesellschaft müssen wir auch für all jene ein offenes Ohr haben,die dieses Selbstbewusstsein nicht haben“, sagt er. Und davon gibt es noch viele.

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