Salzburger verurteilt

Hausbesitzer nahm Rauchfangkehrer die Leiter weg

Salzburg
12.05.2021 15:46

Der Angeklagte aus Puch (Salzburg) will es nicht einsehen. 40 Minuten lang mussten Rauchfangkehrer in der Februar-Kälte ausharren, weil der 61-Jährige aus Ärger und Trotz den Arbeitern die Leiter weggestellt hat. Er wollte nicht, dass sie über sein Dach zum nächsten Schornstein gehen. Laut Anklage ist das Freiheitsentzug.

„Plötzlich war die Leiter weg“, schildert der Rauchfangkehrer als Zeuge jene Szenen vom 8. Februar, die nun im Landesgericht Salzburg Thema sind. „Es war saukalt. Und er wollte die Leiter nicht wieder aufstellen.“ Eine halbe Stunde diskutierten die Arbeiter mit dem Hausbesitzer, entschuldigten sich tausendfach, nur damit sie wieder vom Dach aus rund drei Meter Höhe kommen.

Sogar einen Passanten, der helfen wollte, habe der offensichtlich verärgerte Mann verscheucht. „Er meinte, er lässt uns bis morgen oben und zeigt uns wegen Hausfriedensbruch an“, erzählen die Kehrer der Richterin Dagmar Schmidt.

Keine Einsicht beim Angeklagten
Die versuchte, mehrfach auf den Arbeitslosen einzuwirken: „Sie werden doch ein bisschen Einsicht haben, dass die am Dach waren und nicht herunter konnten.“ Fehlanzeige. Er will einfach nicht, dass die Arbeiter über sein Dach zum nächsten Schornstein gehen. Auch aus Sorge um die Schindeln. „Was, wenn spielende Kinder oder Einbrecher über die Leiter auf mein Dach klettern und herunterfallen, da kann ja alles passieren, und dann hafte ich.“ Die Richterin bietet sogar eine Diversion an, was ihm eine Vorstrafe ersparen würde. Doch er will nicht und meldet auf das Urteil - sechs Monate auf Bewährung - sofort Berufung an. Nicht rechtskräftig.

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