24 Österreich-Filialen

Modekette Adler droht das Geld auszugehen

Wirtschaft
04.05.2021 11:21

Die insolvente deutsche Modekette Adler, die mit 24 Filialen auch in Österreich präsent ist, schlägt Alarm. Dem Unternehmen droht kurz vor dem Abschluss der Suche nach einem Investor das Geld auszugehen. Adler brauche zehn Millionen Euro, nachdem die meisten der 140 Filialen in Deutschland wegen des Corona-Lockdowns noch geschlossen seien, sagte Vorstandschef Thomas Freude am Dienstag.

Das deutsche Wirtschafts- und das Finanzministerium seien aber nicht bereit, einen Kredit aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zur Verfügung zu stellen, kritisierte er. Damit seien 3200 Arbeitsplätze bei Adler Mode gefährdet. Die Verhandlungen mit dem WSF zögen sich seit Wochen hin.

Modekette auf Suche nach einem Investor
Adler hofft, bis Ende Mai einen neuen Investor gefunden zu haben, der das Unternehmen aus der Insolvenz herauskauft. Das auf Mode für die ältere Generation spezialisierte Unternehmen hatte im Jänner mitten im Lockdown Insolvenz gemeldet und will sich in Eigenverwaltung sanieren. Die Finanzierung war über einen Massekredit gesichert, doch reicht der nach Angaben des Unternehmens nicht mehr aus, weil zahlreiche Adler-Filialen in Deutschland wegen der „Bundes-Notbremse“ wieder schließen mussten.

Anfang Jänner Insolvenzantrag gestellt
„Es ist ein Drama, dass Adler jetzt, wo es Hoffnungen auf ein Ende der Lockdowns (...) gibt, nun in eine immer schwierigere Lage kommt“, sagte Freude. In Österreich und der Schweiz sowie in Luxemburg sind die meisten Filialen geöffnet. Die Modekette hat Anfang Jänner einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Aschaffenburg in Bayern gestellt. Die Österreich-Tochter ist von der Insolvenz des Unternehmens derzeit nicht betroffen.

Kein Anspruch auf „Überbrückungshilfe III“
Adler hatte in der Corona-Krise noch vor der Insolvenz eine Landesbürgschaft von Bayern und Baden-Württemberg bekommen. Weitere Staatshilfen gab es nicht. „Das Verhalten von Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium widerspricht diametral der groß angekündigten Politik der Bundesregierung“, kritisierte Anwalt Christian Gerloff, der Adler als Sanierer zur Seite steht. Auf die „Überbrückungshilfe III“ haben Unternehmen in der Insolvenz keinen Anspruch.

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