Am 4. April kam der „Corona-Bus“ aus dem Kosovo unkontrolliert über den Grenzübergang Nickelsdorf nach Österreich und sorgte in Oberösterreich für einen bezirksübergreifenden Cluster. Selbst mehr als drei Wochen nach dem Vorfall ist das Land Oberösterreich mit dem Fall beschäftigt, die „Krone“ rekonstruierte die Reise.
Der Aufschrei nach dem ersten „Krone“-Bericht über einen Reisebus aus dem Kosovo, der für einen bezirksübergreifenden Corona-Cluster gesorgt hatte, war groß. Die Stimmen nach strengeren Grenzkontrollen wurden lauter. Und tatsächlich stellt sich nach wie vor die Frage: Wie konnte der Bus unkontrolliert nach Österreich einreisen?
Kein Testnachweis
Die „Krone“ hat die Reise des Busses rekonstruieren können: Am 3. April fuhr er im Kosovo los. Der herkömmliche Reisebus überquerte am 4. April um etwa 13.30 Uhr den Grenzübergang Nickelsdorf. „Sämtliche Reisenden waren weder per Online-Einreiseformular noch alternativ per Formblatt registriert. Die Personen legten keinen verbindlichen Testnachweis vor“, heißt es aus dem Krisenstab des Landes Oberösterreich.
Zehn Betriebe und neun Schulen betroffen
Am 5. April wurde dann der erste Fall durch einen positiven Selbsttest bekannt. Vier Tage später wurde durch die BH Eferding eine Fallhäufung in Zusammenhang mit dem kosovarischen Bus gemeldet. In der Folge hat sich im Rahmen des Kontaktpersonenmanagements herausgestellt, dass mehrere Fälle in Verbindung mit dem Bus aus dem Kosovo stehen. Mittlerweile dehnte sich der Cluster auf 39 Fälle aus, neun Personen sind aktuell noch erkrankt, zehn Betriebe und neun Schulen haben mit den Folgen zu kämpfen.
Die Ausbreitung von Corona zu verhindern, bleibt die wichtigste Aufgabe. Umso wichtiger sind Kontrollen der Außengrenzen, damit hier nicht Infektionen ins Land gebracht werden, die für zusätzliche Belastungen der Behörden und unseres Gesundheitssystems führen.
LH-Vize und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander von der ÖVP
Strafe steht noch nicht fest
Ob die Reisenden mit Strafen zu rechnen haben, steht noch nicht fest. „Die verwaltungsstrafrechtliche Seite wird noch überprüft. Hierzu muss eine Klärung durch den Bund erfolgen“, so der Krisenstab. Denn obwohl klar sei, dass die Einreise illegal und nicht Corona-konform gewesen sei, gehöre geklärt, ob die Schuld bei den Einreisenden oder den Kontrollierenden an der Grenze liegt. In Bezug auf die kommenden Feiertage und gerade zu Pfingsten nimmt das Land Oberösterreich den Bund und die Ost-Bundesländer in die Pflicht, die Grenzen strikt zu kontrollieren und damit weitere Fälle vermeiden zu können.
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