Experte Mario Haas

Yeboah-Foul? Keiner spricht von Strebinger!

(Bild: Krone KREATIV, Adobe Stock)

In seinem neuesten „Nachschuss“ beleuchtet „Steirerkrone“-Fußballexperte Mario Haas die entscheidende Szene zuletzt im Schlager zwischen Sturm und Rapid (Yeboah-Ausschluss beim 0:0) - und der „Bomber“ hat eine ganz klare Meinung!

Wahnsinn! Viel mehr fällt mir zu der roten Karte gegen Sturms Kelvin Yeboah spontan nicht ein. Er zieht im Vollsprint Richtung Tor und will nur eines: Das Tor erzielen. Er hat nur den Ball im Auge. Ich wäre in dieser Situation als Vollblutstürmer genauso durchgegangen. Und man hat bei Yeboah deutlich gesehen, dass er vor dem Zusammenstoß mit Strebinger noch zurückzieht.

Keine andere Möglichkeit
Nur was hätte Yeboah bei diesem Tempo anders machen sollen? Und keiner redet von Strebinger: Was macht der Rapid-Goalie so weit außerhalb seines eigenen Sechzehners? Im Strafraum ist der Tormann geschützt, aber Strebinger ist weit vor dem Tor, senkt selbst den Kopf, um an den Ball zu kommen. Kommt Yeboah um ein paar Millisekunden früher an den Ball, reden wir von Rot für den Rapid-Schlussmann.

Eine Chance weggenommen
Am Ende ist’s bitter für Sturm gelaufen. Diese Entscheidungen können im Laufe einer Saison viel kaputtmachen. Gewinnst du beim Rivalen in Hütteldorf, bekommst du eine noch breitere Brust, erzeugst immer mehr Druck auf die Konkurrenz. Sturm ist dadurch eine große Chance genommen worden.

Gelaufen wie Maschinen
Allzu sehr sollte man sich aber nicht hängenlassen. Vielmehr gilt’s, das Positive mitzunehmen: Das Selbstvertrauen, die Mentalität dieser Elf, die auch zu zehnt Chancen hatte. Yeboah oder Dante sind gelaufen wie Maschinen. Nemeth, den ich selbst beim U19-Team trainiert habe, ist rasend schnell gereift und zum Fixpunkt in der Abwehr geworden. Darauf kann Sturm aufbauen!