Fotograf Christian Anwander (36), bekannt aus „Germany’s Next Topmodel“, lebt in New York und lichtet Topmodels und Celebrities ab. Der „Krone“ hat er von seinem Leben erzählt.
Einen Tag nach seinem 21. Geburtstag ist der Dornbirner Christian Anwander in ein Flugzeug in Richtung „Big Apple“ gestiegen und einfach dort geblieben. „Jeder einzelne Schritt war damals eine Herausforderung, aber es hat sich nicht so angefühlt - es war neu und spannend“, erinnert er sich an seine Anfänge in der amerikanischen Metropole. Zwar hatte er in Vorarlberg und Wien bei namhaften Fotografen sein Handwerk gelernt und sich in Österreich bereits einen guten Ruf erarbeitet, im Hintergrund war ihm aber immer klar: Die große weite Welt hat ihr Zentrum nicht in Österreich. Der unbedingte Ehrgeiz, dort mitzumischen, wo die richtig großen Fotografen wirken, war letztlich der Treibstoff, dem er heute seine Karriere verdankt.
Vorarlberger sind etwas zäher
Dafür hat er aber richtig geschuftet und musste so manches Tal durchwandern: „Es war mir nichts zu blöd. Manch andere waren nach drei Monaten wieder weg, aber mir hat dieser Lifestyle gefallen.“ Sein Durchhaltewille hänge nicht zuletzt mit der Herkunft zusammen, sagt Anwander: „Vorarlberger sind etwas zäher und können fleißig arbeiten, wenn sie wollen.“ Generell sei das Ländle „ein schöner Flecken Erde mit vielen sehr kreativen Menschen.“
Die Seele auf einem Bild einfangen
Dass er es ganz nach oben geschafft hat, hängt aber weniger mit seinen Wurzeln als vielmehr mit seiner unstillbaren Neugier und der Liebe für sein Handwerk zusammen. Klar sei es „cool“, Magazincover zu gestalten und Weltstars vor der Kamera zu haben, so der Starfotograf, die wirklich schönen Momente wären aber jene, „in welchen ich mein technisches und künstlerisches Können weiterentwickeln kann“. Letztlich sind es viele Facetten, die die Qualität eines Bildes ausmachen - eine der wichtigsten ist der Umgang mit Menschen: „Es ist schön, wenn ich es schaffe, die Seele eines Menschen einzufangen. Dann habe ich richtig gute Arbeitet geleistet.“
Es ist schön, wenn ich es schaffe, die Seele eines Menschen einzufangen. Dann habe ich richtig gute Arbeitet geleistet
Christian Anwander
Ehrlich währt am längsten
Etwas wählerisch ist er aber schon, wenn es um seine Motive angeht. „Ich lichte gerne Supermodels ab oder Menschen aus dem echten Leben. Die mittelklassigen Models schauen meist nicht besonders gut aus, sind die Arrogantesten und spulen nur einstudierte Katalogposen ab“, spricht er Klartext. Mit seiner direkten Art hat er auch schon bei „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) polarisiert. Dahinter steckt aber keine zur Schau getragene Attitüde, sondern Überzeugung: „Ehrlich währt am längsten. Ich sage nur, was ich denke. Ich möchte nicht böse sein, genauso will ich aber auch keine falschen Versprechungen machen.“
„Heidi ist ein Vollprofi“
Zur Modelshow kam er übrigens auf Empfehlung des ehemaligen Jury-Mitglieds Thomas Hayo - ein guter Bekannter aus New York -, seitdem ist er ein Teil von Heidi Klums Quotenrenner. Das jüngste Staffelfinale durfte er gar als „One-Man-Show“ vor einem Millionenpublikum moderieren. Und wie ist die Heidi so? „Heidi Klum ist ein absoluter Vollprofi. Wir harmonieren gut. Ich habe großen Spaß an der Show.“ Dass er nun des Öfteren auf der Straße erkannt wird, stört ihn nicht: „Manche wollen ein Foto mit mir, aber ich sehe das easy.“ Seine relaxte Art kommt auch bei den Celebrities gut an. „Ich habe es immer angenehm mit den Stars, denn sie haben es nicht nötig, ihre Berühmtheit auszuspielen. Sie sind vielmehr dankbar, wenn man sie normal behandelt - und das kann ich gut.“
Entspannen beim Fliegenfischen
Und wenn ihm der ganze Trubel einmal zu viel wird, dann sucht er ganz bewusst die Stille - sein liebstes Hobby ist nicht umsonst das Fliegenfischen. So richtig ausspannen kann er auch bei seinen Besuchen im Ländle: „Ich ‘verhock‘ gerne. Die Zeit vergeht und ich merke es nicht. In Vorarlberg kann ich mich gut konzentrieren, weil rundherum so wenig los ist.“
Vorarlberger, die die Welt erobert haben
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