Gift-Welle droht

Flucht vor möglicher Umweltkatastrophe in Florida

Ausland
05.04.2021 12:59

In einem Rückhaltebecken in der Nähe von Tampa (Florida, USA) ist ein Leck aufgetreten, aus dem giftiges Wasser austritt. Hunderte Einwohner mussten vor einer möglichen Umweltkatastrophe in Sicherheit gebracht werden - 300 Häuser wurden bereits evakuiert. Die Nationalgarde und andere Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck daran, einen noch größeren Schaden abzuwenden.

Die Anlage gehört zu dem Areal einer stillgelegten Phosphatmine und Düngemittelfabrik. Dort werden auch giftige und radioaktive Stoffe gelagert. Bereits am Samstag hatte Floridas Gouverneur den Notstand für das Gebiet verhängt. Die Einsatzkräfte im Bezirk Manatee versuchten, „eine echte katastrophale Hochwasserlage abzuwenden und wenn nötig darauf zu reagieren“, sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis.

125 Millionen Liter pro Tag abgepumpt
Rettungskräfte und Nationalgarde pumpten in Piney Point täglich 125 Millionen Liter Abwasser aus dem Abwasserbecken ab, erläuterte DeSantis bei einer Pressekonferenz. In der Plastikverkleidung des Abwasserbeckens ist ein Leck, das sich weiter vergrößert. Vor seiner Pressekonferenz hatte DeSantis sich auf einem Hubschrauberflug ein Bild von der Lage gemacht.

Das Abwasser ist vor allem mit Phosphor und Stickstoff belastet. Umweltschützer warnen, das Eindringen des nährstoffreichen Wassers ins Meer könnte eine gefährliche Algenblüte zur Folge haben, die Meereslebewesen ersticken lasse. Auch Auswirkungen für den Tourismus werden befürchtet.

Radioaktive Abfälle
Bei einer Überschwemmung könnte Abwasser auch in Speicher laufen, in denen Phosphorgips, ein Abfallprodukt der Düngemittelproduktion, gelagert wird. Phosphorgips gilt wegen seines Gehalts an Radon-Isotopen als radioaktiv. Außerdem enthält es giftige Metalle wie Arsen, Blei und Quecksilber.

DeSantis erklärte, HRK Holdings, die Betreibergesellschaft der stillgelegten Anlage, müsse zur Verantwortung gezogen werden. „Das ist nicht hinnehmbar und es ist nichts, dessen Fortdauer wir zulassen“, versicherte der Gouverneur. HRK äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Angelegenheit.

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