Palmbuschen-Weihe

Ein „Beserl“ aus sieben Zweiglein gegen Unheil

Oberösterreich
27.03.2021 18:04

In Oberösterreich wird seit Tagen fleißig für die Palmbuschen-Weihe gebastelt. Floristin Michaela Zeilinger gibt „Krone“-Lesern Tipps.

Ein Palmbuschen gehört für mich zur Osterzeit dazu!“, sagt Michaela Zeilinger, Floristin Blumenfee in Wels. Auf einem Bauernhof aufgewachsen, lernte sie als Kind diese Tradition kennen: „Der Vater hat mit uns immer die Zweige gebunden“, erinnert sie sich.

Sieben immergrüne Äste
Ein Palmbeserl besteht aus sieben immergrünen Ästen. Für die Auswahl der Sträucher greift man auf „Bauernrezepte“ zurück, wobei diese in den oberösterreichischen Vierteln etwas variieren können: „Ich verwende gerne Ilex, also Stechpalme, Eibe, Thuje, Wacholder, Efeu, Bux und natürlich Palmkätzchen“, verrät Zeilinger. Auch Zeder oder Erika könnte man darunter mischen. Alle Sträucher haben einen Bezug zur Volksmedizin und ein bisschen Aberglauben schwingt auch bis heute mit: „Die Thuje gilt als Lebensbaum, der Wacholder steht für Fruchtbarkeit“, weiß Zeilinger. In der Mitte kann ein frischer Apfel als Lebenssymbol platziert werden. Ostereier oder bunte Bänder hübschen das Ganze auf.

„Damit die Ernte gut wird“
Am Palmsonntag werden die kunstvollen Buschen in die Kirche getragen, gesegnet und zu Hause oder auf den Feldern aufgestellt: „Damit die Ernte gut wird!“ Schutz vor allerlei Unheil sollen sie bringen. Ein Buschen bleibt in der Kirche und wird verbrannt. Mit seiner Asche werden am Aschermittwoch des folgenden Jahres die Stirnkreuze gezeichnet. Übrigens: Früher war das Binden der Palmbeserln Männersache, die Tradition wurde von Vätern an Söhne weitergegeben.

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