In Baikonur gestartet

Japanischer Aufräumsatellit zu Tests im Weltraum

Wissenschaft
22.03.2021 15:52

Um unsere Erde kreisen mittlerweile Zehntausende künstliche Objekte: Raketenstufen, Trümmerteile von Kollisionen, Satelliten ohne Treibstoff oder solche, die schlichtweg ausgedient haben. Sie alle sind eine große Gefahr für Missionen ins All. Die japanische Firma Astroscale will den Weltraum-Schrott mithilfe eines Satelliten namens ELSA-d beseitigen. An Bord einer russischen Trägerrakete vom Typ „Sojus 2.1a“ hob er Montagfrüh mit 37 weiteren Satelliten vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ins All ab.

Mit ELSA-d (steht für „End-of-Life-Services by Astroscale-demonstration“) will Astroscale demonstrieren, dass es möglich ist, Satelliten, die das Ende ihrer Lebenszeit erreicht haben oder einfach nicht mehr funktionieren, aus ihren Umlaufbahnen holen, um sie anschließend in der Erdatmosphäre verglühen zu lassen.

Satellit fängt Schrott mit magnetischer Platte ein
ELSA-d besteht aus zwei Raumfahrzeugen: einem 175 Kilogramm schweren „Servicer“ (Dienstleister, im Bild unten links) und einem 17 Kilogramm schweren „Client“ („Kunden“), die sich bei der Ankunft im Orbit trennen. Damit will man die Aufräumarbeit im All demonstrieren. Der „Servicer“ verwendet seine Sensoren, um den Client zu finden und fängt ihn dann mithilfe einer magnetischen Andockstation ein, um ihn dann wieder abzustoßen.

Bei künftigen Missionen wird der Satellit mit dem eingefangenen „Kunden“ dann die Erdatmosphäre ansteuern und dort mit ihm verglühen. Gesteuert wird ELSA-d vom britischen In-Orbit-Service-Control-Center (IOCC) in Harwell bei Oxford.

Schrottteile im All nehmen dramatisch zu
Experten warnen schon lange vor einer drastischen Zunahme des Weltraumschrotts (Space Debris; Bild oben) in den kommenden Jahren. Teile aus dem All können auf die Erde stürzen oder zu Kollisionen im Weltraum führen, mit zerstörerischen Folgen. 

Das Problem sind dabei vor allem die hohen Geschwindigkeiten, mit denen der Müll unterwegs ist. Die Teilchen haben teilweise ein Tempo von mehreren Zehntausend Kilometern pro Stunde und können bei Kollisionen mit noch funktionierenden Satelliten diese beschädigen oder zerstören.

Quelle: Agenturen

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