Über grüne Grenze

Schlepper mit schrottreifem Auto unterwegs

Der Schlepperwagen war schrottreif, fiel aber dennoch kaum auf.

(Bild: Christian Schulter )

23 Migranten hätten zwei Schlepper an der Grenze zwischen dem Burgenland und Ungarn abholen sollen, um sie nach Niederösterreich zu bringen. Doch die Flüchtlinge tauchten nicht auf. Sie dürften vor dem Treffpunkt aufgegriffen worden sein. Als die Schlepper allein durch den Bezirk Eisenstadt fuhren, ging der Alarm los. Haft!

Erstmals aufgefallen ist einer der beiden Schlepper am 26. Februar zu Mittag. Als er in einem schrottreifen Chrysler Voyager in Siegendorf unterwegs war, wollten Soldaten ihn aufhalten und überprüfen. Der verdächtige Lenker flüchtete. Die Fahndung nach dem Wagen mit ungarischem Kennzeichen blieb ohne Erfolg. Doch jene zwölf Migranten, die im Chrysler Voyager nach Österreich gekommen waren, tauchten in Vösendorf (NÖ) auf. Sie wurden aufgegriffen und von der Polizei einvernommen.

Polizeihubschrauber im Einsatz
Alarm löste der gesuchte Chauffeur nun erneut in Siegendorf aus. Mitten in der Nacht sind er und ein Komplize mit einem Grand Voyager und einem Seat Alhambra illegal über die grüne Grenze gefahren. Soldaten beobachteten die beiden dabei und informierten sofort die Polizei. Kurz darauf konnten Streifenbeamte die Verdächtigen aus der Ukraine festnehmen. Sie wurden nach Wulkaprodersdorf überstellt, ihre Handys sichergestellt. „Die Suche nach möglichen Migranten, die von den Chauffeuren nach Österreich gebracht und danach ausgesetzt wurden, verlief negativ“, hieß es. Auch aus der Luft - ein Hubschrauber des Innenministeriums hat die Einsatzkräfte unterstützt - waren keine umherirrenden Illegalen ausfindig zu machen.

Ein Schlepper stritt alles ab, sein Komplize zeigte sich aber geständig. „Wir hätten 23 Migranten abholen sollen, doch sie wurden angeblich von den Behörden in Ungarn abgefangen und festgenommen. Deshalb waren wir allein unterwegs“, sagte der Ukrainer aus. Beide Schlepper sind in Haft. Sie wurden in die Justizanstalt Eisenstadt eingeliefert.

Karl Grammer und Christian Schulter, Kronen Zeitung