Ein ungewöhnliches, aber glückliches Ende nahm - wie berichtet - die nächtliche Suchaktion nach einer Einheimischen in Kirchberg in Tirol: Gerade als sich Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus berieten, spazierte die Vermisste (79) seelenruhig am Fenster vorbei und war schnell in sicheren Händen. Der Hintergrund ist leider nicht zum Schmunzeln ...
Gegen 2.45 Uhr meldete der Ehemann (79) seine Frau aus dem gemeinsamen Wohnhaus etwas außerhalb des Ortskerns als abgängig. Laut seinen Angaben war sie nur leicht bekleidet und habe das Gebäude in unbekannte Richtung verlassen. Mehrere Polizeistreifen suchten daraufhin die Umgebung ab – vorerst aber erfolglos.
„Gegen 3.30 Uhr wurden dann auch wir hinzugezogen“, schildert Feuerwehrkommandant Christoph Schipflinger. Statt sofort 80 Mann aus den Betten zu läuten, fand zunächst eine Einsatzleiter-Besprechung mit Polizei und Bergrettung im Feuerwehrhaus statt. Auch eine Polizeihundeführerin stand bereits parat – „wir waren schon dabei, die Suchgebiete einzuteilen“.
Obermaschinist sah zufällig aus Fenster
„Unser Obermaschinist sah dann zufällig aus dem Fenster und bemerkte eine ältere Frau, die gerade vorbeiging“, erzählt Schipflinger. „Kann sie das sein?!“, entfuhr es dem Augenzeugen. Kurz darauf war die Vermisste, die nur ihr Nachthemd, eine dünne Jacke und Sommerschuhe trug, in den warmen Räumlichkeiten in Sicherheit.
Die 79-Jährige war nur mit einem Nachthemd, einer dünnen Jacke und Sommerschuhen bekleidet. Als sie beim Feuerwehrhaus auftauchte, war sie guter Dinge. Sie konnte uns aber nicht sagen, wie sie vom Wohnhaus hierher gekommen war.
Christoph Schipflinger, Feuerwehrkommandant Kirchberg.
Ein Kilometer von Haus entfernt aufgetaucht
Ihr Zustand und ihre Gemütsverfassung? „Keinesfalls verzweifelt. Sie war recht guter Dinge. Wie sie hierher gekommen war, konnte sie aber nicht beantworten“, sagt Schipflinger. Das Wohnhaus der 79-Jährigen liegt etwa einen Kilometer vom Feuerwehrhaus entfernt, in der Nacht auf gestern herrschten winterliche Minustemperaturen.
79-Jährige leidet an Beeinträchtigung
Der Hintergrund des Falles: Die Frau ist gesundheitlich beeinträchtigt und neigt zeitweise offenbar zur Orientierungslosigkeit. Laut Auskunft ihres Ehemannes stehe sie öfters in der Nacht auf. Als sie diesmal nicht mehr zurückgekommen war, habe er den Notruf gewählt. Die 79-Jährige dürfte ihren nächtlichen Ausflug völlig unversehrt überstanden haben, ihre genaue Route wird wohl unbekannt bleiben.
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