Bei der Förderung von Arbeitsplätzen zu Hause schauen viele Tiroler Unternehmen durch die Finger. Die Tiroler SPÖ fordert daher unter anderem, Homeoffice-Anträge rückwirkend zuzulassen sowie die Förderrichtlinien abzuändern.
Viele sind im Laufe der vergangenen Monate ins Homeoffice gewechselt und haben einen Arbeitsplatz eingerichtet. Zu ihnen zählt etwa ein Teil der Mitarbeiter eines innovativen Kleinunternehmens aus Schwaz, das in der Software-Branche tätig ist. „Dem Ruf der Regierung, von zu Hause aus zu arbeiten, sind wir gefolgt. Wir haben mehrere Homeoffice-Arbeitsplätze eingerichtet und eigentlich mit der vom Land Tirol angepriesenen Förderung von Homeoffice-Arbeitsplätzen gerechnet“, erklärt eine Mitarbeiterin.
„Bürokratischer Aufwand, gespickt mit vielen Stolpersteinen“
Doch die Antragstellung entpuppte sich als schwierig. „Es war ein enormer bürokratischer Aufwand, gespickt mit vielen Stolpersteinen. Wir haben auf Anhieb die Endrechnung ohne Kostenvoranschlag eingereicht, das war der Fehler. Der Antrag wurde abgelehnt. Es ist schockierend, wie man mit Firmen umgeht, die für das Land viel leisten“, zeigt sich die Mitarbeiterin verärgert.
„Abgelehnte Anträge müssen neu bewertet werden“
Ihren Unmut nachvollziehen kann Tirols SP-Landesparteichef Georg Dornauer. „Die Tiroler Förderrichtlinien sehen tatsächlich vor, dass Anschaffungen erst nach dem Förderantrag getätigt werden dürfen. Genau das ist in Zeiten der Krise, in denen man schnell reagieren muss, realitätsfern“, erklärt er und betont: „Unser Ziel muss sein, dass möglichst viele kleine und mittlere Betriebe rasch und unkompliziert an die Förderungen gelangen. Deshalb fordern wir, dass Homeoffice-Projekte, die vor der Antragstellung begonnen wurden, rückwirkend für den Zeitraum der Krise zugelassen werden. Auch abgelehnte Anträge müssen neu bewertet werden. Zudem müssen die Förderrichtlinien prinzipiell neu bewertet werden.“
„Ist nicht gerechtfertigt“
Es sei verständlich, dass sich viele Unternehmer zunächst um den Fortbestand ihres Unternehmens gekümmert und dringend notwendige Investitionen getätigt haben, bevor sie sich mit den Förderrichtlinien des Landes auseinandersetzen konnten. „Dass das zu etlichen Ablehnungen führt, ist weder gerechtfertigt noch fair“, betont Dornauer. Er wird daher einen Antrag im März-Landtag einbringen.
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