Am 9. März 2020 gab es im Schauspielhaus die letzte reguläre Vorstellung. „Mittlerweile stellen wir uns die Frage, ob das Zusperren wirklich die einzige Lösung ist“, sind sich Intendantin Iris Laufenberg und ihr Team einig. Also haben sie einen Spielplan mit Publikum ab 1. April geplant und stellen ihr neues Magazin dazu vor.
Die Anzahl der Premieren musste reduziert werden, „Making a Great Gatsby“, „Macbeth“ und „Ein Sommernachtstraum“ wurden auf die nächste Saison verschoben. Was man auf der großen Bühne aber bis zum Sommer noch realisieren möchte: Charlie Chaplins „Der große Diktator“ mit Julia Gräfner ab 9. April; Elfriede Jelineks „Das Licht im Kasten (Straße? Stadt? Nicht mit mir!)“ ab 16. April und Sandy Lopičićs „Ois Offn!“ ab 14. Mai.
Haus 2 will am 1. April starten
Im Haus 2 soll gleich am 1. April gestartet werden - mit „Sterntagebücher“ nach Stanisław Lem. Ebenfalls Anfang April wartet das Solo „Alles Lüge“ von Franz Solar. Zwei Premieren feiert Sam Steiners Stück „Zitronen, Zitronen, Zitronen“ - ab 31. März wird die Online-Fassung gezeigt, ab 10. April die etwas anders gearbeitete Fassung für Live-Publikum. Den bereits sechsten Versuch der Uraufführung von Maria Ursprungs „Schleifpunkt“ startet man am 26. April. Das Stück hätte im Vorjahr bei den Autoren(Theater)Tagen gezeigt werden sollen, nun probt man schon am Stück für das diesjährige Theatertreffen in der deutschen Hauptstadt.
Uraufführung von Clemens Setz
Als weitere Uraufführung ist Clemens Setz’ „Flüstern in stehenden Zügen“ am 12. Mai geplant. Anfang Mai wartet zudem noch eine Kooperation mit Marta Navarides und Alex Deutinger aus der Freien Szene. Zuversichtlich ist man auch, was das Dramatiker*innenfestivals und das Ring Award-Finale im Juni angeht.
Dichtes Digital-Angebot
Dicht bleibt das digitale Angebot des Schauspielhauses. Der - obwohl kostenpflichtig - gut angenommene Online-Spielplan wird um „The Hills are Alive“ von Nikolaus Habjan und Neville Tranter erweitert, auch das Virtual-Reality-Projekt „Krasnojarsk“ wird ausgebaut - sogar bis nach Deutschland. Ein weiteres VR-Projekt ist in Vorbereitung. Damit kann man frei nach Franz Kafkas „Der Bau“ das Schauspielhaus virtuell erkunden. Und Lot Vekemans interaktives Stück „Niemand wartet auf dich“ kann nun von Einzelpersonen gebucht werden.
Mit der neuen Lüftungsanlage und einer ausgefeilten Teststrategie sollte einer Öffnung des Schauspielhauses auch nichts mehr im Weg stehen.
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