Polizei-Notruf:

Minister-Antwort sorgt für viele Fragezeichen

Steiermark
04.03.2021 06:00
1,6-Mal pro Minute klingelt das Notruf-Telefon in der Landesleitstelle im Schnitt. Dauerstress für die Kollegen, kritisierten Personalvertreter jüngst. Nach diesem Alarmruf stellte die FPÖ eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Deren Beantwortung sorgt teils für erneute Fragezeichen.

„Polizisten funken SOS: Personalmangel bei Notruf“ titelte die „Steirerkrone“ Anfang Dezember letzten Jahres, nachdem Personalvertreter Alarm geschlagen hatten. Die Berichterstattung hat der steirische Nationalratsabgeordnete Hannes Amesbauer (FPÖ) zum Anlass genommen und eine parlamentarische Anfrage bezüglich der tatsächlichen Situation in der Landesleitzentrale (LLZ) an Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gestellt. Die Beantwortung dieser hat folgende Zahlen hervorgebracht: Im Jahr 2019 gingen insgesamt 321.713 Notrufe ein, zwischen 6 und 18 Uhr klingelte das Telefon dabei 237.629-mal, zwischen 18 und 6 Uhr 84.084-mal.

„Zahlen sind nicht alle nachvollziehbar“
Im Vorjahr ging die Anzahl der Notrufe auf 258.298 zurück. Ein Rückgang, der wohl auf Corona zurückzuführen ist. Während ein Anrufer 2019 im Schnitt 11,9 Sekunden lang warten musste, bis er an der Reihe war, lag die Wartezeit bis zur Beantwortung des Anrufs 2020 durchschnittlich bei 9,9 Sekunden.

„Zwei bis drei Minuten Wartezeit“
Diese Zahl ist Personalvertreter Andreas Moser (AUF) ein Dorn im Auge. „Dieser Durchschnitt kann nicht stimmen. Denn es kommt immer wieder vor, dass Menschen zwei bis drei Minute warten müssen.“ Für ihn ist das nur eine logische Folge der Notruf-Übernahme durch die LLZ - davor seien in den Bezirksleitzentralen rund 26 Notruftelefone besetzt gewesen. „Jetzt sind es laut BMI-Antwort nur noch 3,8. Völlig klar, dass es da zu Spitzenzeiten zu Wartezeiten kommen muss“, kritisiert er.

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Der Innenminister ist gefordert, alles zu tun, damit es hier keinesfalls zu Problemen infolge eines Personalmangels kommt.

FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer

Auch Josef Resch (FSG) bemängelt die Personalsituation: „Diese liegt im Argen – aktuell sind nur 50 Planstellen vorhanden!“ Er wünscht sich ein Bekenntnis des BMI zur Einstufung der LLZ als Dauerdienst, was gekoppelte Dienste möglich mache. Nur so könne man Zwangsverpflichtungen in Zukunft verhindern. Eduard Tschernko (FCG) hingegen sieht keine Unstimmigkeiten in der Anfragebeantwortung. Außerdem: „Es wurde vom BMI eine Aufstockung beim Personal zugesagt.“

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