Mutter verzweifelt

Rosalie: Noch immer keine Pflegehilfe in Sicht

Tirol
19.02.2021 18:00

In der Chronologie Volkshilfe Tirol sind viele großartige soziale Projekte aufgegliedert. In den 2010er Jahren erfolgte beispielsweise der Start der „Mobilen Tiroler Kinderkrankenpflege (Mobitik)“. Aber hier sehen etliche betroffene Eltern Missstände im Bereich der Hauspflege. Die Leitung der Volkshilfe Tirol „Mobitik“ erklärt, wie diese spezielle Pflegeunterstützung gehandhabt wird.

An den Leistungen der „Mobitik“ als essenzielle Pflege- und Entlastungsstelle spießt es sich derzeit gehörig, wie die „Tiroler Krone“ anhand des tragischen Beispiels der kleinen, seit Geburt schwerbehinderten Rosalie aus Mutters, in Erfahrung bringen konnte. Wie es scheint und wie auch andere betroffene Eltern und ehemalige in der „Mobilen Tiroler Kinderkrankenpflege“ tätige diplomierte Krankenschwestern bestätigen, werden seitens der Volkshilfe keine dringend benötigten Kräfte zur Pflege des erkrankten oder behinderten Kindes zu Hause zugeteilt.

„Mobitik“ verwehrt sich gegen Kritik
Kerstin Egger, die Geschäftsführerin der Volkshilfe Tirol, meint in ihren einführenden Worten im Telefongespräch mit der „Tiroler Krone“: „Wir sehen die Dinge nicht so und eine Wahrheit gibt es in dieser Sache nicht, sondern meistens sind es ein bis zwei, oder mehrere verschiedene Perspektiven“. Geschäftsführerin Egger will nämlich nicht weiter „Öl ins Feuer gießen“, da die betroffenen Familien sonst nur noch mehr belastet werden könnten.

Deshalb drehte sich das Gespräch mit der „Tiroler Krone“ anfangs auch nicht um konkrete Fälle, sondern allgemein darüber, was „Mobitik“ im Rahmen der Möglichkeiten und im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit dem Land Tirol leisten kann.

Laut der Volkshilfe Pflegedienstleiterin Manuela Pfohl ist es aktuell so der Fall, dass alle Anfragen für eine mobile Kinderkrankenpflege angenommen und bearbeitet werden. Hierfür wird eine Kinderkrankenpflegerin organisiert, die sich für ein Erst-Gespräch mit den Eltern trifft. Hierbei wird der Bedarf erhoben und es können Wünsche deponiert werden. Aus diesen Informationen wird dann der Pflege- und Betreuungsplan erarbeitet. Wobei die Hauskrankenpflege laut Pfohl einen Teil des individuellen Betreuungsnetzes darstellt, da zur Entlastung der Familie ein „Helfer-Netzwerk“ (Familienhelfer, Psychologe, Haushaltsdienst usw.) vorhanden sein muss. 

Wenn dieser Plan steht, kann unter Zustimmung der Erziehungsberechtigten gestartet werden. „Entlastungspflege kann nur in einem multifunktionalen Team, welches in einem Netzwerk zusammenwirkt, funktionieren“, erläutert Pfohl hierzu. Auf die Frage, wie viele diplomierte Kinderkrankenschwestern zur Hauspflege im Pool der Volkshilfe sind, lautet die Antwort Eggers: „Es stehen im Rahmen ihrer nebenberuflichen Tätigkeiten bedarfsorientiert zehn Schwestern zur Verfügung. Es gibt keine Familie, die wir aufgrund von zu wenig Ressourcen ablehnen müssen.“

Für Rosalie hat sich bis heute nichts geändert
Warum das nun im Fall von Rosalie nicht funktioniert, darauf will man seitens der Volkshilfe nicht eingehen. Obwohl es laut Kerstin Egger „ein Leichtes wäre, der Öffentlichkeit zu sagen, was Sache ist“. Aber das will man seitens der Volkshilfe im Sinne der Familie nicht machen. Nur so viel wird doch nach außen kommuniziert: „Es liegen Angebote seitens der Volkshilfe vor.“

Trotzdem trat für Rosalie und die restlichen Angehörigen der Familie bisher keine Änderung in ihrer schweren Situation ein, da noch immer keine Krankenschwester für die bewilligten 90 Stunden im Monat zugeteilt wurde. Dieses traurige Schicksal lässt auch die Leserschaft der „Tiroler Krone“ nicht gleichgültig. Etliche nahmen zwischenzeitlich bereits mit Rosalie und ihrer Mama in Mutters Kontakt auf, um ihre Solidarität durch eine selbstlose Spende zu bekräftigen.

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