Erst gab er den Ahnungslosen, dann legte er ein Geständnis ab: ein islamistischer Hassprediger, der gegen Juden hetzte. Und zwar in einer Wiener Moschee, die für ihre radikale, salafistische Ausrichtung bekannt ist. Die Strafe - sechs Monate bedingt - nahm er sofort an.
Vor mehr als hundert Jugendlichen hielt der Mann eine Rede, in der Sätze fielen wie: „Juden sind die schlimmsten Kuffar (Ungläubige, Anm. d. Red.).“ Das und andere widerwärtige Allgemeinplätze verbreitete der 64-jährige Prediger im Rahmen eines „Bildungsvortrages“, wie er es nennt.
„Halte solche Aussagen für gefährlich“
Der Angeklagte versuchte sich herauszureden und behauptete, er habe niemanden persönlich gemeint. Doch von der Rede gibt es eine Tonaufzeichnung, und bei seiner polizeilichen Einvernahme wiederholte er die strafbaren Äußerungen. Da verhallten Sätze wie „Ich habe doch nur aufzeigen wollen, wie man auf dem guten Pfad bleibt“ ungehört.
Richterin Martina Krainz erklärte: „Ich halte solche Aussagen für gefährlich.“ Der Tatbestand der Verhetzung sei „eindeutig erfüllt“. Sowohl der Staatsanwalt als auch der 64-Jährige waren mit dem Urteil einverstanden, da der Angeklagte anwaltlich nicht vertreten war, hat er jedoch drei Tage für ein allfälliges Rechtsmittel Zeit. Das Urteil ist insofern nicht rechtskräftig.
Quelle: Kronen Zeitung/APA
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