Steigende Fallzahlen

Griechen erwägen harten Lockdown im Großraum Athen

Ausland
09.02.2021 11:34

Der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias will für den Großraum Athen kurzfristig einen vollständigen Lockdown verhängen, wenn die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus am Dienstag weiterhin steigen. Es könne sich um einen Lockdown wie im vergangenen März handeln, sagte er Dienstagfrüh dem griechischen Fernsehsender Open TV. Damals war so gut wie alles außer Supermärkten, Apotheken und Tankstellen geschlossen worden.

Das Gesundheitssystem sei stark unter Druck und die Analysen zeigten, dass Griechenland in die dritte Welle der Pandemie eintrete, erklärte Kikilias dem Sender. Im Großraum Athen, der Region Attika, seien bereits 70 Prozent der Intensivbetten belegt, jeden Tag gebe es weitere Einweisungen. Dazu, wie lange ein neuerlicher harter Lockdown andauern müsste, äußerte sich der Gesundheitsminister nicht.

Kompletter Lockdown ab Mittwoch?
Dienstagmittag sollte der Corona-Krisenstab der griechischen Regierung zusammentreten, am frühen Abend die Entscheidung bekannt gegeben werden. In griechischen Medien wurde gemutmaßt, dass der komplette Lockdown sogar schon ab Mittwoch und für mindestens zwei Wochen verfügt werden könnte.

Attika ist mit rund vier Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Gegend in Griechenland. Im Moment sind dort Geschäfte, aber auch Kindergärten, Grundschulen und die Mittelstufe in Betrieb. Seit der Öffnung der Kindergärten und Volksschulen Mitte Jänner habe die Zahl der Covid-19-Fälle bei Kindern bis zu neun Jahren um elf Prozent zugenommen, sagte Kikilias.

Die Zahl der Neuinfektionen bleibt dabei in Griechenland mit seinen rund elf Millionen Einwohnern weiterhin relativ niedrig: Am Montag informierte die Gesundheitsbehörde über 638 neue Fälle binnen 24 Stunden. Allerdings wird am Wochenende weniger getestet; auch werden zunehmend Fälle von Coronavirus-Mutationen registriert.

Gesundheitssystem ist nicht gut aufgestellt
Zudem ist das griechische Gesundheitssystem nach der jahrelangen schweren Finanzkrise des Landes ohnehin nicht besonders gut aufgestellt. Die Regierung hatte deshalb von Beginn der Pandemie an im Vergleich zu anderen EU-Staaten einen verhältnismäßig harten Kurs gefahren.

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