Hallein

Kindergarten schließt: 91 Kinder verlieren Platz

Salzburg
05.02.2021 22:00
Die Nachricht trifft die Eltern von fast 100 Kindern völlig unerwartet: Das Hilfswerk sperrt mit Ende August die Halleiner Kindervilla – weil das Haus verkauft wird. So lautet zumindest die offizielle Version. Bürgermeister Stangassinger erhebt schwere Vorwürfe.

„Es ist skandalös, die setzen einfach alle Kinder auf die Straße.“ Bernhard Reschreiter ist sauer. Der Vater bekam am Freitag wie viele andere Eltern, die ihre Sprösslinge in der Halleiner Kindervilla betreuen lassen, die unerwartete Hiobsbotschaft mitgeteilt. Das Hilfswerk schließt mit Ende August die Betreuungseinrichtung. 91 Kinder verlieren damit ihren Platz – ebenso 16 Pädagoginnen. Besonders bitter: Die Anmeldefrist für einen Platz in den städtischen Kindergärten ist bereits Ende Jänner abgelaufen. „Mir soll wirklich keiner erzählen, dass man uns Eltern da nicht früher informieren hätte können“, ist Reschreiter außer sich.

Das Hilfswerk selbst begründet die Schließung gegenüber der „Krone“ denkbar knapp: Das Haus werde verkauft und damit würde der Mietvertrag erlöschen. Eigentümer der Liegenschaft sind die Halleiner Franziskanerinnen. Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) lässt das so nicht gelten: „Das Hilfswerk betreibt die Kinderbetreuung im Baurecht. Das Baurecht wäre bis 2046 gelaufen. Hilfswerk-Präsident Christian Struber wollte zunächst selbst kaufen und hat jetzt den Eigentümer des Nachbarhauses als Käufer vermittelt.“ Aus Kreisen der Franziskanerinnen hieß es, dass sie nicht für die Schließung der Kindervilla verantwortlich seien. Sie hätten ohne Drängen des Hilfswerks das Baurecht sicherlich nicht auslaufen lassen.

Stangassinger: „Wir müssen jetzt eine Lösung finden.“ Möglich sei etwa ein vorübergehender Container-Kindergarten im Bereich der Almbach Arena. „Das kostet ein Vermögen“, sagt der Bürgermeister.

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