„An so etwas können wir uns nicht erinnern“ - der mutmaßliche Brandanschlag auf die Polizei Innsbruck-Hötting sorgte am Freitag für Aufsehen und Fassungslosigkeit. Ein direkt vor der Dienststelle abgestellter Streifenwagen war in der Nacht in Flammen aufgegangen. Die Exekutive ging rasch von einer vorsätzlichen Tat aus. Die Ermittlungen dazu laufen weiter auf Hochtouren.
Kurz vor 4 Uhr ging, wie berichtet, bei der Feuerwehr die Alarmierung ein. Nur wenige Minuten zuvor war der Brand bei dem Polizeiauto, das kurz darauf lichterloh in Flammen stand, ausgebrochen. Drei Beamte versuchten erst noch, das Feuer mit einem Handfeuerlöscher zu bekämpfen. Vergebens! Nach dem Löschversuch mussten sie mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in die Klinik gebracht werden.
Einsatz dauerte rund eine Stunde
Erst die Berufsfeuerwehr Innsbruck konnte unter Einsatz von schwerem Atemschutz den Brand schließlich löschen. „Wir standen mit sechs Mann und einem Fahrzeug im Einsatz“, sagt Offizier Marco Eller im Gespräch mit der „Tiroler Krone“. Mit einem Wasser-Hochdruckschlauch konnten die Flammen, die auch auf angrenzende Büsche übergingen, besiegt werden. Nach rund einer Stunde hieß es dann „Brand aus“.
Wegen der starken Rauchentwicklung mussten die Räumlichkeiten der Polizeiinspektion von den Florianis belüftet werden. Wie Pressesprecher Stefan Eder mitteilt, „konnten die drei Beamten nach einer Untersuchung die Klinik bereits wieder verlassen“.
„Ermittlungen in alle Richtungen“
Derzeit besteht seitens der Polizei der Verdacht auf eine Brandstiftung. Zu der Frage, ob auch von einem Zusammenhang mit den jüngsten Demonstrationen in Innsbruck ausgegangen wird, wollte sich niemand äußern. Die „Krone“ fragte auch, ob es eine Kamera gibt, die das Ereignis aufgezeichnet hat. Dazu sagt Eder: „Wir ermitteln derzeit in alle Richtungen und versuchen, alles auszuwerten, was wir haben. Wir werden aber nicht bekannt geben, mit welchen Schritten wir dabei vorgehen.“
Polizeichef: „Wir verurteilen das auf das Schärfste!“
Auch mit Landespolizeidirektor Edelbert Kohler sprach die „Krone“. Dieser zeigte sich betroffen und betonte, dass man, sollte es sich tatsächlich um einen vorsätzlichen Akt gehandelt haben, diesen „auf das Schärfste verurteilt. So wie wir alle Dinge, die in Richtung Gewalt oder Sachbeschädigung gehen, verurteilen.“ Wann es zuletzt zu einem solchen oder ähnlichen Ereignis gekommen war, konnte Kohler nicht sagen: „In letzter Zeit kann ich mich nicht an so etwas erinnern.“ Auch die Feuerwehr kann sich nicht an einen solchen Einsatz entsinnen.
Unisono verurteilten auch Innsbrucks Politiker die Tat. Manche warnten jedoch davor, voreilig Vermutungen anzustellen.
Manuel Schwaiger, Kronen Zeitung
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