1300 Bürger befragt

Vorderötztaler gestalten ihre Zukunft selbst

Tirol
03.02.2021 12:00
Bürgerbeteiligung, mitreden, mitgestalten - oft populistische Schlagworte mit dürftiger Umsetzung. Nicht aber im vorderen Ötztal. Dort ist die erste Phase zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft nun abgeschlossen. Die „Zukunftsstrategie 2030“ soll der Spiegel der Bürgerseele werden, jetzt geht’s ans Eingemachte.

Die gescheiterten Bemühungen des Zusammenschlusses der Skigebiete Hochoetz und Kühtai vor zwei Jahren waren der Urknall in Oetz, sich zu fragen: Was wollen wir eigentlich? Die Gemeindeführung und „Katalysator“ Lois Amprosi entwickelten die Idee der „Zukunftsstrategie 2030“. Die sollte die Richtung in sämtlichen Lebensbereichen vorgeben. Das Wichtigste: Der Weg in die Zukunft soll vom Volk gebaut werden, die Gemeinden talauswärts stiegen mit ins Boot. Mit dem Strategieberater Clemens Westreicher heuerte man einen professionellen Kapitän an, der dem Projekt Struktur verleihen sollte.

Basis 1300 Interviews
„Nach einem Jahr ist die Analysephase nun abgeschlossen“, berichtete Westreicher am Dienstag im Oetzer Gemeindeamt, „rund 1300 persönliche Interviews mit Bewohnern, Mitarbeitern und Gästen und mehrere Workshops ermöglichen uns, die Anliegen und Erwartungen zu verschiedenen Themen zu verstehen“. Oetz-BM Hansjörg Falkner ergänzt: „Bei der Zukunftsstrategie 2030 geht es darum, uns einen möglichst breiten Überblick zu verschaffen, was die Menschen bewegt.“ Das Thema Verkehr wurde bewusst ausgeklammert, da es alles andere überlagern würde. Damit beschäftigt sich ohnehin die „Mobilitätsstrategie 2030“. Aus der Fülle von Erkenntnissen strich Westreicher das „sensationell“ hohe Maß an Zufriedenheit mit Lebensqualität, Arbeitgebern und der Urlaubsdestination heraus. Bemerkenswert sei auch die Motivation der Jungen, den elterlichen Betrieb weiterzuführen. 

Wunsch nach „verträglichem“ Tourismus
Natürlich wurden auch Mankos und Wünsche kommuniziert. Zutage trat beispielsweise eine große Skepsis gegenüber Investorenmodellen. Während in Oetz das hohe Preisniveau beim Wohnen und die Verfügbarkeit von Bauland bemängelt werden, zeigen sich die Nachbarn in Sautens deutlich zufriedener mit dem Thema Wohnen. Nun müsse man im nächsten Schritt, der Strategieentwicklung, die Analyseergebnisse verarbeiten. Ein wichtiger Teil davon werde die touristische Zukunft sein. Der Experte: „Die Tourismusgesinnung ist grundsätzlich gut, die Menschen wünschen sich allerdings einen verträglichen Tourismus, was auch immer das heißt.“ Nicht verträglich scheint die Skigebietsverbindung Hochoetz - Kühtai, die wird nach wie vor mehrheitlich abgelehnt. Alle Details unter www.strategie2030.info.

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