Nachwuchs-Problem

Auswilderung von Luchsen wird wieder angedacht

Steiermark
02.02.2021 08:00

Sorge bereitet heimischen Naturschützern die Luchs-Population an der steirisch-oberösterreichischen Grenze: Bereits das zweite Jahr in Folge konnte kein Nachwuchs nachgewiesen werden. Eine neu eingerichtete Expertengruppe des Landes wägt nun mögliche Rettungsmaßnahmen wie etwa die Auswilderung neuer Tiere ab.

Jenes Luchspärchen, das kürzlich in der Hochschwab-Rax-Region in eine Fotofalle getappt ist (wir haben berichtet), ist definitiv neu zugezogen und gehört nicht der bislang einzig bestehenden Population im Gebiet der Nationalparks Gesäuse und Kalkalpen an. Das haben Analysen der Fellzeichnung jetzt ergeben.

Erste Auswilderung 2012
Während Natur- und Tierschützer über die Zuzügler jubeln, bereiten ihnen die sechs angestammten Tiere große Sorgen: „Sowohl 2019 als auch 2020 gab es keinen Hinweis mehr auf Nachwuchs“, erzählt Herbert Wölger, Chef des Nationalparks Gesäuse. Angesicht der Tatsache, dass die Tiere in freier Wildbahn nur zehn bis zwölf Jahre alt werden und das erste Exemplar bereits 2012 ausgewildert wurde, herrsche akuter Handlungsbedarf: „Reden ist wichtig, aber nur reden alleine ist zu wenig“, bezieht Wölger klar Stellung.

Jäger und Forstwirte als kritischer Gegenpol
Der 55-Jährige ist einer von mehreren Experten in dem jetzt auf Initiative der Grünen eingerichteten Gremium, in dem die Zukunft des Luchses in der Steiermark debattiert werden soll. Die Haltung der Jägerschaft ist kritisch, der Grund einfach erklärt: Ein Luchs reißt bis zu 50 Rehe pro Jahr und wird so zum Konkurrenten für den Jäger. Zudem wird das Wild generell schwerer zu bejagen, wenn ein Luchs im selben Revier lebt, da die Tiere vorsichtiger werden.

Zeit drängt
Wölger plädiert jedenfalls für ein rasches Handeln: „Wir können jetzt lange eruieren, woran es liegt, dass unsere Luchse keine Jungen mehr kriegen. Ich glaube aber, diese Zeit haben wir nicht mehr.“

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