Experten klären auf

7 wichtige Fragen zum Semester-Ende

Steiermark
02.02.2021 10:00

Die steirischen Schüler befinden sich auch in der letzten Woche vor den Ferien im Heimunterricht - eine Situation, die vor allem für die Älteren belastend ist. Experten registrieren mittlerweile eine deutliche Zunahme an Essstörungen, Depressionen, Kurzsichtigkeit. Die Behörden reagieren mit einem Ausbau des psychologischen Beratungsangebots, um Langzeitfolgen abzuwenden.

Wie werden in den steirischen Schulen heuer die Leistungen beurteilt?
Grundsätzlich erfolgt die Leistungsbeurteilung wie in den letzten Schuljahren. Laut Ministerium sind aber einige Erleichterungen für die Schüler vorgesehen. So darf pro Semester und Fach höchstens eine Schularbeit angesetzt werden. Ist die Durchführung einer Schularbeit nicht möglich oder zweckmäßig, kann diese auch entfallen. Mündliche und schriftliche Prüfungen gibt es nur bei ausreichender Vorbereitungszeit. Die Mitarbeit, also auch das Erfüllen von Arbeitsaufträgen und Hausübungen, muss in die Notengebung einfließen.

Bekommen die Schüler ein Semesterzeugnis?
Ja, aber abgesehen von den Oberstufen wird wie üblich kein Zeugnis ausgestellt, sondern eine Schulnachricht, die lediglich Auskunft über den aktuellen Leistungsstand gibt.

Wie kommen die Kinder zu ihrer Schulnachricht? Es ist ja noch Lockdown.
Die Verteilung der Zeugnisse erfolgt am 15. und 16. Februar, und zwar im Präsenzunterricht nach den Ferien. Beurteilungskonferenzen zu Schulnachrichten sind schulrechtlich nicht vorgesehen und müssen daher nicht stattfinden.

Die Anmeldung für weiterführende Schulen beginnt bereits, dafür braucht man aber die Semester-Noten. Wie funktioniert das?
Ausnahmen gibt es für die 4., 8. und die 9. Schulstufe - die Zeugnisse können auf Verlangen bereits am 5. Februar unter Einhaltung der Hygienebestimmungen abgeholt werden. Wobei „Zeugnis“ ein irreführendes Wort ist, es ist nur eine Information für Schüler und Eltern, die (anders als das Jahreszeugnis) nicht beeinsprucht werden kann.

Die Semesterferien wurden in der Steiermark ja vorverlegt. Was sollen Eltern, die jetzt arbeiten müssen und ihre Kinder nicht betreuen können, tun?
Für sie gibt es das Angebot einer Ferienbetreuung in den Schulen. An 46 steirischen Standorten - die Hälfte davon Volksschulen - bekommen Kinder in der Semesterwoche Förderunterricht. Dafür haben sich aber nur 810 Kinder angemeldet.

Wie kann verhindert werden, dass der Heimunterricht zur Dauerlösung wird?
Regelmäßige Corona-Tests sollen verhindern, dass Kinder und Jugendliche nur mehr in den eigenen Wänden lernen dürfen. Allein in der Vorwoche wurden in unserem Bundesland 35.000 Virus-Untersuchungen durchgeführt. Die AHS-Landesschulsprecherin Mira Debelak spricht sich zudem für das Tragen von FFP2-Masken in Oberstufen-Klassen aus.

Die aktuelle Situation ist vor allem für ältere Schüler sehr belastend. Wo gibt es für sie Hilfe?
„Die Bildungsdirektion und die Landesschülervertretung lassen die Schüler nicht allein“, versichert Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner (siehe auch Interview). In einer gemeinsamen Kooperation wird das schulpsychologische Beratungsangebot ausgebaut - speziell, aber nicht ausschließlich für die stark belasteten Oberstufenschüler.

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