Zunächst für Dienstag angekündigt, könnte die 100.000er-Marke bei den Corona-Impfungen in Österreich bereits am Sonntag erreicht werden. Am Freitagabend lag die Impfzahl laut Gesundheitsministerium bei rund 85.000, auch am Wochenende werde geimpft. Die von Biontech/Pfizer am Freitag angekündigten Lieferschwierigkeiten betreffen unterdessen auch Österreich - so werden 40 Prozent von für kommende Woche geplanten 61.000 Dosen erst im Februar geliefert. Die Gesamtmenge bleibe aber unverändert, hieß es in einer Aussendung des Ministeriums am Samstagnachmittag.
Am Freitag hatten die norwegischen Behörden von einer Verzögerung bei der Produktion des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer berichtet. Nach einem Gespräch mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wurde betont, das Unternehmen werde die Lieferzusagen für die EU im ersten Quartal 2021 einhalten. Sie habe die Berichte dazu mitbekommen und daraufhin sofort den Pfizer-Chef angerufen, sagte von der Leyen am Freitag bei einem Besuch in Lissabon. Pfizer habe die Produktionsverzögerung bestätigt und zugesichert, dass alle garantierten Impfstoffdosen auch geliefert würden.
Zulassung für AstraZeneca-Impfstoff für Anfang Februar erwartet
Trotz Produktionsumstellungen am belgischen Standort sei durch das EU-Steuerungsboard vermieden worden, dass es tatsächlich zu den größeren Verringerungen bei den Lieferungen komme, hieß es am Samstag vom Gesundheitsministerium. Allerdings werde es bei der geplanten Lieferung von rund 61.000 Dosen in der kommenden Woche zu einer Verschiebung von 40 Prozent auf Februar kommen.
Die Gesamtmenge bleibe aber unverändert: Biontech/Pfizer soll eine Million Dosen bis Ende März liefern, Moderna 200.000. Zunächst für Ende Jänner angekündigt, erwartet man in Österreich nun offenbar für Anfang Februar die EU-Zulassung für den dritten Impfstoff von AstraZeneca.
Nächste Woche sollen fast alle in Altenheimen erste Dosis erhalten haben
In der kommenden Woche soll es gelingen, „die Bewohnerinnen und Bewohner fast aller Alten- und Pflegeheime mit der ersten Impfung zu versorgen und gleichzeitig mit der zweiten Impfung bereits zu beginnen“, so Anschober. Er erwartet für Mitte Februar, dass „der gesamte Impfvorgang in den Alten- und Pflegeheimen abgeschlossen sein wird“.
Italien erwägt rechtliche Schritte wegen Kürzung der Lieferung
Italien gab am Samstag bekannt, vorerst auf ein Drittel seiner Impfstoff-Lieferung von Biontech/Pfizer verzichten zu müssen, wie es aus Rom hieß. Der Covid-Sonderbeauftragte Domenico Arcuri habe sich angesichts der „Ernsthaftigkeit und des unglaublichen Timings“ der Mitteilung bei dem Konzern beschwert. Sollte es keine Reaktionen geben, will Italien rechtliche Schritte gegen Pfizer unternehmen, berichtete Arcuri in einer Presseaussendung.
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