Muttereralm-Bahn

„Schutz der Region statt neue Brückenschläge“

Tirol
08.01.2021 12:00

Der Widerstand gegen den Verkauf der Muttereralm-Bahn an einen ausländischen Investor (Tatry Mountain Resorts) wächst. Die Einmann-Fraktion der Grünen in Mutters hat wegen eines Formfehlers Einspruch bei der Aufsichtsbehörde erhoben. Im schlechtesten Fall müsste der Verkaufsbeschluss erneut gefasst werden. Im Internet wurde zudem eine Petition zum Erhalt des Gebiets gestartet.

Wie berichtet, hat auch der 17%-Eigentümer Gemeinde Mutters im Dezember für den Verkauf des defizitären Skigebiets Muttereralm samt Bikepark an den ausländischen Investor gestimmt. Dem eigentlichen Beschluss war aber ein Antrag der Opposition vorausgegangen, das ganze Rechtsgeschäft noch einmal zu vertagen bzw. den Ausschüssen zuzuweisen, um mehr Informationen über die Details des Verkaufs zu erhalten. Dieser Antrag von Grün-GR Johannes Fritz wurde nicht nur von der Opposition (fünf weitere Stimmen) unterstützt, sondern auch – und das macht die Sache brisanter – von drei Stimmen der Bürgermeisterliste von BM Hansjörg Peer, der dann im nächsten Schritt den Antrag mit seiner Gemeinderatsmehrheit abschmettern wollte.

Gemeinderäte sahen Mangel an Information
Das Vorhaben scheiterte, weil BM Peer behauptete, dass für eine Absetzung von der Tagesordnung eine Zwei-Drittel-Mehrheit, also zehn Stimmen, nötig seien. GR Fritz hingegen meint, es hätte dafür nur eine einfache Mehrheit gereicht. „Ich habe deswegen nun eine Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde eingebracht, da ein grober Verfahrensfehler vorliegt“, erläutert GR Fritz. „Wir hoffen nun sehr darauf, dass es zu einer neuerlichen Abstimmung kommt. Die Zeit bis dahin wollen wir intensiv nutzen, um über die Alternativen eines Verkaufs aufzuklären. Denn jene, die nun sagen, es gibt keine Alternative, sind genau dieselben, die das Skigebiet in diese finanziell prekäre Lage gebracht haben.“

„Kein übereilter Verkauf der Bahn!“
Im Internet unter mein.aufstehn.at wurde eine Petition gestartet, die in kürzester Zeit 300 Unterschriften erhielt. „Schützen wir gemeinsam unsere Bergregion Muttereralm: Kein übereilter Verkauf der Bahn!“, lautet der Titel.

Brückenschlag in die Lizum als Vorstufe
„Es geht uns nicht mehr nur darum, den Verkauf zu verhindern, das ist doch höchst unsicher. Es geht uns um ein Umdenken in der touristischen Entwicklung exemplarisch auf der Muttereralm mit den Kalkkögeln. Es ist zu befürchten, dass der kleine Brückenschlag in die Lizum nur die Vorstufe für einen neuerlichen Anlauf eines großen Brückenschlags in die Lizum ist. Immerhin ist die Grischconsulta, die den Verkauf abgewickelt hat, einer der Befürworter.“

Riesiges Parkhaus am Fuß der Talstation
Es gehe auch um ein Nein zu „althergebrachten, rücksichtslosen, die Naturräume zerstörenden und klimabelastenden touristischen Konzepten“. Befürchtet wird eine Verkehrslawine in Mutters, nicht zuletzt durch ein projektiertes Parkhaus bei der Muttereralm-Talstation

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