Nach 36 Jahren der wohlverdienten Singpause hat sich William Shatner, alias "Captain Kirk" aus "Raumschiff Enterprise" wieder hinter das Mikro geschwungen und gemeinsam mit Ben Folds 11 gleichermaßen verzichtbare wie kultige Songs aufgenommen - zu hören auf der CD "Has been". (Hörproben findest du auch über den Link in der Infobox)
Wer sich noch erinnern kann: In den späten60er-Jahren, also am ersten Höhepunkt der "Star Trek"-Maniagriff quasi das komplette Brücken-Personal der Enterprisezum Mikro: Leonard Nimoy ("Mr. Spock") schenkte uns "Mr. Spock'sMusic from Outer Space", Nichelle Nichols ("Uhura") begab sich"Back to Earth" und natürlich durfte auch der Großvateraller "Space-Cowboys" nicht fehlen: William Shatner probiertees mit "The Transformed Man" - bis heute ein absolutes Kultstückob seiner absoluten Unerträglichkeit.
Promi-Unterstützung Wie schon in den 60er Jahren weiß Shatner,was er NICHT kann: nämlich singen. Also probiert er es miteiner Art "Sprechgesang" (was aber nun wirklich gar nichts mitRap zu tun hat). Die Songs - unerwartet modern und die Melodienins Ohr gehend kommen von Ben Folds (ehemals "Ben Folds Five")- werden von Shatner mit seiner ausdruckstarken Stimme betextet.Zur Seite stehen Captain Kirk dabei Branchen-Größenwie Aimee Mann, Joe Jackson oder auch (hört, hört) HenryRollins.
Das Album "Has been" Gut, also zum Album selbst. Ja, was soll man darübersagen? Ehe man sich an die selbstkomponierten Stücke wagt,wird die CD mit einer Coverversion des "Pulp"-Hits "Common People"eröffnet. Dabei fleht Shatner: "I wanna sleep with commonpeople". Tja, ich erspare mir mal jegliches weiteres Kommentar.
Track Nummer 2, "It hasn't happened yet", ist eineschön-traurige Barjazz-Nummer, bei der Shatner versucht,einen Crooner zu mimen. Betonung auf "versucht".... Es geht weitermit "You'll have time" und den wahnsinnig motivierenden Textzeilen"Live life like you're gonna die, because you're gonna die". Sowie Shatner das Ganze vorträgt, fühlt man sich ein wenigan John Wayne erinnert, der stock-besoffen am abendlichen Lagerfeuerseine Lebensweisheiten vorträgt.
Zeit zum Überlegen... Und so geht es weiter, 11 endlose Tracks lang kannman sich amüsieren, staunen, wundern, sich fragen, ob manim falschen Film ist, Mitleid haben usw... oder sich einfach überlegen,was man mit der guten Stunde, die das Album dauert, sonst Nützlichesanfangen hätte können: - Fernschauen z.B. - oder auch ein gutes Buch lesen - womöglich sogar eine alte "Raumschiff Enterprise"-Folgeauf DVD anschauen - einen Brief an die Plattenindustrie schreiben und sie daraufhinweisen, dass solche Alben Selbstmord mit Anlauf sind - Katzen füttern/Katzenklo machen - mit dem Hund Gassi gehen - das Muster der Rauhfasertapete im Wohnzimmer studieren - probieren, wie lange man in die Sonne schauen kann, ohneblind zu werden - staubsaugen, usw...
Fazit: William Shatner erforscht Weiten(und vor allem Tiefen), die noch nie ein Mensch zuvor gehörthat.
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