Die Gerüchteküche brodelt wieder heftig. Bevor am 31. Dezember 2021 der Vertrag von Helga Rabl-Stadler ausläuft, muss die Nachfolge der seit 1995 amtierenden Salzburger Festspiel-Präsidentin geklärt sein. Eine offizielle Ausschreibung durch das zuständige Kuratorium soll im Sommer oder Frühherbst erfolgen.
Als Nummer-eins-Kandidat für das prestigeträchtige Amt wird oft Wilfried Haslauer genannt, doch der amtierende Landeshauptmann scheint sich noch länger nicht aus der Politik verabschieden zu wollen. „Ich habe vor, noch einmal zur Wahl anzutreten“, antwortete Haslauer kürzlich im „Krone“-Interview auf die Frage nach der Landtagswahl 2023 und nahm sich damit bis auf Weiteres aus dem Rennen um die Festspiel-Leitung.
Namen wie jene von Bundesministerin Karoline Edtstadler, Salzburgs Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Unterkofler oder des Präsidenten der Stiftung Mozarteum Johannes Honsig-Erlenurg kursierten zuletzt ebenfalls nur noch am Rande des Spekulationskarussells – obwohl die parteipolitische Ausrichtung bei den beiden Damen passen würde.
Verantwortlich für die Präsidentenwahl ist bekanntlich das Kuratorium der Salzburger Festspiele, das mit Wilfried Haslauer, Bürgermeister Harald Preuner und Bundesvertreterin Maria Fekter über eine äußerst starke ÖVP-Achse verfügt. „Es gibt aus diesem Umfeld eine Reihe interessierter Kandidaten. Da wäre es eine Riesenüberraschung, wenn der Posten nicht ÖVP-nahe besetzt wird“, bestätigt ein Insider.
Als Topfavoritin gilt nach wie vor Salzburgs Landtags-Präsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP). Die 60-jährige Juristin mit politischen Allround-Qualitäten fühlt sich „geehrt“, sieht jedoch noch keine Anzeichen, die in ihre Richtung deuten: „Ausschließen tue ich nichts, aber ich glaube, dass es ganz viele gibt, die das auch gerne machen würden. Ich schaue mir das gut an und entscheide mich, wenn es soweit ist.“
Ähnlich zurückhaltend äußert sich Elisabeth Resmann, doch die 46-jährige Geschäftsführerin des DomQuartiers (und Trauzeugin von Wilfried Haslauer) wird aktuell sogar noch häufiger als Nachfolgerin von Helga Rabl-Stadler genannt. Resmann war schon als Referentin für Museen und kulturelle Projekte im Regierungsbüro von Haslauer tätig, sitzt bei den Freunden der Salzburger Festspiele im Vorstand und ist eine der jüngsten Museumsdirektorinnen Österreichs. „Es ist kein Plan, den ich verfolge, aber wer weiß, wo wir alle in einem halben Jahr stehen, in beruflicher und in privater Hinsicht“, sagt Resmann diplomatisch.
Alternativszenario: Eine der beiden Favoritinnen fungiert ab 2022 als „Platzhalterin“, damit nach der Politkarriere doch noch Wilfried Haslauer als Festspiel-Präsident übernehmen kann.
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