„Nicht geholfen“

Cop nach tödlichen Schüssen auf Schwarzen gefeuert

Ausland
29.12.2020 06:47

Nach dem Tod eines Schwarzen infolge eines umstrittenen Polizeieinsatzes im US-Bundesstaat Ohio ist jener Polizist gefeuert worden, der die tödlichen Schüsse abgegeben hatte. Der Polizist Adam Coy habe unverhältnismäßige Gewalt angewendet, seine Körperkamera nicht eingeschaltet und dem Sterbenden nicht geholfen, erklärte der Bürgermeister der Stadt Columbus, Andrew Ginther, am Montag auf Twitter.  

Die Polizei in Columbus war vergangene Woche von einem Anrainer zu einer Garage gerufen worden. Als der 47-jährige Andre Hill kurz nach dem Eintreffen der Beamten auf sie zukam, begann Coy auf ihn zu schießen. Der schwer verletzte Hill starb später im Krankenhaus. Nach Angaben der Polizei hatte er bei der Begegnung mit den Polizisten ein Handy in seiner linken Hand. Die rechte Hand sei nicht sichtbar gewesen. Eine Waffe fand die Polizei am Einsatzort nicht.

Video zeigt unterlassene Hilfeleistung nach Schüssen
Das Bodycam-Video zeigte den Einsatz und sorgte für Empörung - darauf sieht man, wie der Cop nach den Schüssen den leblosen Körper anschreit aber keine Erste Hilfe leistete. Am Anfang fehlt der Ton, weil der nun gefeuerte Polizist die Kamera zu spät eingeschaltet hatte. Diese zeichnet zwar schon vor der Aktivierung auf, aber eben nur Video und kein Audio.

Polizeichef spricht von klarer Grundlage für Kündigung
Polizeichef Thomas Quinlan erklärte am Montag, die Beweise lieferten eine klare Grundlage für die Kündigung des Polizisten. Dieser müsse sich nun den Fragen der Ermittler stellen. Der Behördenleiter hatte bereits kurz nach dem umstrittenen Einsatz klare Worte gefunden: Der Verstoß des Beamten gegen die Regeln der Behörde habe einem unschuldigen Mann das Leben gekostet. Coy ist weiß. Der Bürgermeister begrüßte die Kündigung, obwohl diese Hill seinen Liebsten nicht zurückgeben könnte, erklärte Ginther auf Twitter.

Polizeigewalt gegen Schwarze hat in diesem Jahr immer wieder heftige Proteste in den USA ausgelöst. Das prominenteste Opfer war der Afroamerikaner George Floyd, der Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota getötet worden war. Unter dem Motto „Black Lives Matter“ kam es danach in den USA monatelang zu Massendemonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus, die teils von Ausschreitungen überschattet wurden.

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