Schiene hat Vorrang:

Weichen auf Zukunft gestellt

Niederösterreich
24.12.2020 10:00
Mit dem 1,8 Milliarden Euro schweren „Mobilitätspaket nördliches Niederösterreich“ wurde am Dienstag ein Meilenstein für die strukturelle Entwicklung des Wald- und westlichen Weinviertels gesetzt. Der wohl größte Mosaikstein der breiten Maßnahmen ist die Anbindung der Franz- Josefs-Bahn an die Westbahn.

„Krone“-Leser kennen die Pläne, die Strecke von Tulln nach Tullnerfeld zweigleisig auszubauen. Jetzt ist diese Strecke das Kernstück der Reformen, Züge können dann aus dem Waldviertel direkt zum Flughafen nach Schwechat fahren. „Von Gmünd nach New York mit einmal umsteigen“, fasst es Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko launig zusammen. Selbst aus Horn, weiß er um das Problem der Abwanderung: „Früher hatten sogar kleine Orte an der Grenze noch eine Bank, eine Post, zwei Wirtshäuser. Das gibt es heute nicht mehr.“

Umfangreiche Bauprojekte am Straßennetz – das Land hat sein Budget dafür auf 440 Millionen Euro verdoppelt – und vor allem die Investitionen in die Schiene sollen bewirken, dass sich mehr Familien im ländlichen Raum ansiedeln. „Die tägliche Versorgung muss in 15 Minuten Fahrzeit zu schaffen sein, der Weg zum Arbeitsplatz in unter einer Stunde“, so die Experten.

Das alles bringt freilich das Aus der legendären Waldviertel-Autobahn mit sich. Und auch wenn Jürgen Maier, Bürgermeister von Horn und bis vor Kurzem als Obmann des Regionalverbandes ein strenger Fürsprecher der Europa-Spange, sich nun als VP-Verkehrssprecher mehr als zufrieden zeigt: Hinter vorgehaltener Hand sind auch in seiner Partei nicht alle Funktionäre im Waldviertel überzeugt, dass es ohne Autobahn gelingen wird. Bei den Bürgern überwiegt die Freude, manche bleiben aber skeptisch.

Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung

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