Notlandung von A380
Brennendes Öl legte Triebwerk bei Qantas-Airbus lahm
Bei dem Airbus der australischen Fluglinie Qantas habe sich das ausgelaufene Öl wahrscheinlich in der Hitze des Triebwerks entzündet und damit zum Versagen der Mitteldruckturbine des Trent-900-Triebwerks geführt, teilte die Flugsicherheitsbehörde mit. Deshalb wurden bei allen A380 mit diesen Triebwerken vom Hersteller Rolls-Royce weitere Sicherheitsuntersuchungen an bestimmten Bauteilen angeordnet.
Für den Fall, dass dabei Auffälligkeiten auftauchen, müssen die Maschinen auf dem Boden bleiben. Trent-900-Triebwerke werden gegenwärtig von den Fluggesellschaften Lufthansa, Singapore Airlines und der australischen Qantas verwendet.
Qantas-Notlandung in Singapur
Sowohl Qantas als auch Singapore Airlines hatten Ölflecken in den Triebwerken entdeckt. Qantas hatte nach dem Zwischenfall vor einer Woche sofort die gesamte Flotte - sechs Maschinen - aus dem Verkehr gezogen. Damals war das Triebwerk kurz nach dem Start in Singapur kaputtgegangen, der Pilot musste umdrehen und die Maschine notlanden. Teile des Triebwerks waren zu Boden gestürzt, andere hatten die Tragfläche beschädigt.
Die Airline denke trotz Millionenausfällen durch die Änderung der Flugpläne nicht über Schadenersatzansprüche an Rolls-Royce nach, sagte Qantas-Sprecherin Olivia Wirth dem Rundfunksender ABC: "Uns liegt daran, Hand in Hand mit Rolls-Royce zu arbeiten." Die Fluggesellschaft hat jetzt praktisch alle ihrer mehr als 250 Maschinen im Einsatz, um den Ausfall der sechs Super-Airbusse zu kompensieren.
Triebwerke mit Öllecks ausgebaut
Qantas hat die drei Triebwerke, bei denen die Öllecks festgestellt wurden, inzwischen ausgebaut. "Ingenieure untersuchen die Maschinen im Detail. Sie schauen, wie die Einzelteile sich unter operationellen Bedingungen verhalten und vergleichen dies mit der Leistung, die von den Maschinen direkt ab Fabrik erwartet wird", teilte die Fluggesellschaft mit.
Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber bricht trotz der aktuellen Probleme eine Lanze für den Airbus. "Eine hundertprozentige Sicherheit" gebe es nirgends, auch nicht beim A380, sagte Mayrhuber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Donnerstag. Das Sicherheitsniveau der Fliegerei sei viel höher als bei anderen Verkehrsmitteln. Lufthansa erwäge auch nicht, den Triebwerkshersteller zu wechseln.
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