Massentest in OÖ:

„Ich helfe freiwillig bei den Abstrichen mit“

Oberösterreich
10.12.2020 11:00

Sandra Stockinger aus Weibern hilft bei den Massentests in OÖ mit. Die „Pflegelehrerin“ wird Abstriche nehmen, Corona kennt sie aus eigener Erfahrung, wie sie im Interview erzählt. Insgesamt haben sich schon mehr als 2000 freiwillige Helfer gemeldet.

„Krone“: Sie haben ein Diplom in der Pflege, unterrichten am Ausbildungszentrum des Klinikums Grieskirchen.
Sandra Stockinger: Ja, ich bin hier seit zwei Jahren „Pflegelehrerin“.

„Krone“: Nun helfen Sie freiwillig bei dem viertägigen Massentest ab Freitag mit. Warum?
Stockinger: Das Rote Kreuz fragte bei mir an. Und es war für mich von Anfang an klar, dass ich das tun werde.

„Krone“: Was sind denn ihre Beweggründe dafür?
Stockinger: Ich stelle in meinem privaten und beruflichen Umfeld immer wieder fest, dass viele bei einem Test als Kontaktperson gar keine Covid-Symptome haben, aber dennoch dann positiv sind. Unentdeckt könnten sie viele anstecken. Das war aber nur ein Grund.

„Krone“: Und ein weiterer Grund?
Stockinger: Das Virus ist für mich unheimlich, und ich weiß, wovon ich rede: Ich habe selbst Corona gehabt. Und ich hätte darauf verzichten können. Denn es lässt sich überhaupt nicht mit einer Grippe vergleichen.

„Krone“: Könnten Sie uns ein wenig schildern, wie es Ihnen gegangen ist?
Stockinger: Ich hatte einen langwierigen Verlauf, ich hatte zuerst vernichtende Kopfschmerzen, dann Fieber, Geruchsverlust, Atemprobleme. Wenn ein Symptom vorbei war, kam das nächste. Es war zehrend und kräfteraubend. Es ging mir an die Substanz.

„Krone“: Haben Sie noch mit den Folgen zu kämpfen?
Stockinger: Ja, schon. Riechen und schmecken kommt langsam zurück, auch die Atemprobleme bessern sich. Aber ich stehe immer noch auf der Stiege und ich muss schnaufen!

„Krone“: Einige sagen: Der Massentest hat wenig Sinn, andere finden ihn gut. Wie sehen denn Sie es?
Stockinger: Man kann von Testungen halten, was man will: Wenn von 10 Corona-Patienten im Spital einer auf die Intensivstation kommt, ist das erschreckend. Für mich macht testen absoluten Sinn!

„Krone“: Wissen Sie schon, wo Sie mitarbeiten werden?
Stockinger: Ja, ich werde Abstriche machen. Ich hätte auch in der Verwertung der Proben, mitarbeiten können, ich habe in beiden Dingen Erfahrung. Ich bin von Samstag bis Montag dabei, werde mir Zeitausgleich nehmen.

„Krone“: Manche sorgen sich, dass der Abstrich unangenehm sein könnte.
Stockinger: Das ist nicht nötig. Das Stäbchen wird gerade hineingeschoben, mit viel Gefühl. 

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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