Michael N., Offizier im Dienstgrad Hauptmann und damals Kommandant der Pontlatzkaserne (Bild), habe in der Silvesternacht 2007 Selbstmord begehen wollen. Noch im Notarztwagen sei er für tot erklärt worden. Der Kopfschuss war aber nicht tödlich, wie sich später im Leichenkühlraum der Innsbrucker Universitätsklinik herausgestellt habe. Dort sei N. dann nämlich aufgewacht.
Soweit die Erzählung des Falles in "profil", das Michael N. im Zuge eines dreiseitigen Artikels über Mobbingaffären im Bundesheer als Extrembeispiel nennt, bei dem das ständige Drangsalieren durch Vorgesetzte, die jahrelang verwehrte Zusatzausbildung sowie eine vergebens erbetene Rückversetzung nach Wien, der Heimatstadt N.s, zum Wunsch nach dem Tod geführt habe. Der laut "profil" mittlerweile vom Heer wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzte 35-Jährige wird in dem Artikel auch in direkter Rede zitiert.
Lebend in den Schockraum eingeliefert
Gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" dementiert N. jetzt aber die komplette Geschichte. Erstens habe der Suizidversuch am Silvesterabend 2005/06 stattgefunden, zweitens sei er weder für tot erklärt worden noch in einem Kühlraum aufgewacht. Er sei in den Schockraum der Uniklinik eingeliefert worden. Zwei Wochen sei er dann in der Klinik im Koma gelegen. Das Pflegepersonal habe ihm berichtet, dass man im Schockraum Lebenszeichen erkannt hätte.
Einen Totenschein habe er nie gesehen, und auch die Ärzte hätten ihm den Vorgang nicht bestätigt. Das Rote Kreuz betont, dass es bei der Überstellung des Schwerverletzten zu keiner "Todesfeststellung" gekommen sei. Der Patient sei lebend eingeliefert worden.
Der Tiroler Zeitung sagte N., sein Leben verlaufe mittlerweile wieder ganz normal. Er arbeite wieder - was der Darstellung einer angeblichen Frühpensionierung beim Bundesheer widerspricht -, habe eine Freundin, Freunde und eine Wohnung.
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