So konnten sie nach der Operation etwa verschiedene Gegenstände auf einem Tisch (z.B. eine Banane) lokalisieren, einem Probanden gelang es demnach sogar, aus 60 Zentimeter Entfernung 16 Buchstaben in Daumengröße zu unterscheiden und ganze Wörter zu lesen. Ihm war der Chip als Einzigem direkt unter den sogenannten "Gelben Fleck", den Ort des schärfsten Sehens, implantiert worden.
"Die Pilotstudie zeigt, dass es prinzipiell möglich ist, Blinden mit einem Chip einen Teil der Sehfähigkeit zurückzugeben", sagte Studienleiter Zrenner, von dessen Firma Retina Implant AG die eingepflanzten Chips stammen. Auf dem drei mal drei Millimeter großen Chip befinden sich 1.500 sogenannte Fotodioden - ein gesunder Mensch besitzt etwa 130 Millionen Lichtsinneszellen.
Die Studie, deren Ergebnisse im Journal "Proceedings of the Royal Society B" präsentiert wurden, könnte den Forschern zufolge in Zukunft dabei helfen, Krankheiten wie den erblich bedingten Netzhautrückgang (Retinitis pigmentosa) zu heilen.
Foto: Forschungsinstitut für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
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