ÖGB „gesprächsbereit“

Front bröckelt: Sonntagsöffnung im Handel denkbar

Wirtschaft
21.11.2020 06:00

In Corona-Zeiten wird denkbar, was lange Zeit unmöglich schien: Die Front gegen die Sonntagsöffnung im Handel bröckelt. Den Vorschlag von Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer, dass Geschäfte nach dem Lockdown an den letzten zwei Sonntagen vor Weihnachten offen halten dürfen, lehnt die Gewerkschaft jetzt nicht mehr kategorisch ab.

ÖGB-Boss Wolfgang Katzian zeigt sich gesprächsbereit, hat aber Gegenforderungen: „Wenn ein Wille da ist, werden Präsident Mahrer oder Vertreter des Handels auf uns zukommen und in guter sozialpartnerschaftlicher Manier sagen: ,Wir hätten da einen Wunsch, reden wir darüber.’ Und wir werden ihnen sagen: ,Wir hätten da gleich ein paar Wünsche.‘“

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Wenn ein Wille da ist, werden Präsident Mahrer oder Vertreter des Handels auf uns zukommen und sagen: „Wir hätten da einen Wunsch!“ Und wir werden sagen: „Wir hätten ein paar Wünsche!“

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian hat Gegenforderungen

Als Beispiele nennt Katzian die Forderung, dass Handelsangestellten, die Masken tragen müssen, alle zwei Stunden 15 Minuten Pause zustehen. Oder ein „Corona-Tausender“ für die Beschäftigten in den Geschäften.

In der aktuellen Ausnahmesituation positiv sieht auch der bisher eher skeptische Handelsverbands-Chef Rainer Will das Aufsperren, aber „ausschließlich freiwillig. Es kann nicht jeder Händler von Umsatzzuwächsen ausgehen.“

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Man muss beachten, dass die Personalkosten am Samstag ab 13 Uhr und am Sonntag aufgrund von Zuschlägen um ein Vielfaches höher sind. Das ist für kleine Betriebe nicht leicht zu heben.

Rainer Will, Handelsverband, ist für ein „ja, aber“

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Viele Handelsangestellte waren heuer zwei Monate in Kurzarbeit und haben weniger verdient. Sie freuen sich sicher, wenn sie an zwei Sonntagen im Advent die doppelte Bezahlung bekommen!

Einkaufszentren-Betreiber Richard Lugner will öfter aufsperren

Ein klarer Befürworter der Sonntagsöffnung ist Einkaufszentren-Betreiber Richard Lugner: „Viele Geschäfte hätten sehr wohl höhere Einnahmen. Und auch viele Handelsangestellte wären dafür. In der Lugner City würden sich Mitarbeiter wohl darum raufen, am Sonntag arbeiten und mehr verdienen zu können.“

Vergil Siegl und Christian Ebeert, Kronen Zeitung

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