Ihr Leben hing wirklich nur noch an einem seidenen Faden: Kerstin war im vorigen September verunglückt, war aus dem Auto geschleudert worden. Sie hatte einen Genickbruch, ein Schädel-Hirn-Trauma und einen Oberarmbruch erlitten. Der zweite Halswirbel war kaputt, es bestand das extrem hohe Risiko einer Querschnittlähmung und eines Schlaganfalls.
Kerstin lag insgesamt 15 Tage im künstlichen Tiefschlaf, hat zwei Operationen hinter sich. Der erste und der dritte Wirbel wurden mit einem Schraubenstabsystem miteinander verbunden. Noch heute kann Kerstin ihren Kopf nur sehr eingeschränkt nach links und rechts drehen.
Langer Weg zurück ins Leben
"Ich bin fünf Monate lang auf Reha gewesen. Es erfordert schon viel Kraft, damit ich den Alltag ohne Schmerzen meistere", erzählt das tapfere Mädchen. Kerstin ist dem Tod nur knapp entkommen. Um so stärker bemüht sich jetzt, wieder ein normales Leben zu haben: "Ich bin zwar zu 30 Prozent invalid, aber das würde man nicht glauben, wenn man mich so sieht. Beim Sport muss ich aber aufpassen. Ins Fitnessstudio darf ich schon gehen, aber Bungee-Jumpen oder Snowboarden ist einfach zu gefährlich."
Nach der Reha machte Kerstin gleich den Grundlehrgang bei der Feuerwehr, absolvierte sogar schon die Ausbildung zur Gruppenkommandantin und machte auch den Rettungssanitäter. Und sie schaffte die Aufnahme an der Krankenschwesternschule in Kirchdorf an der Krems: "Vor drei Monaten bin ich zu Hause ausgezogen. Ich will einfach selbstständig werden", strahlt sie über ihr "zweites Leben".
von Christoph Gantner, "OÖ Krone"
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