18.10.2020 22:42 |

Festnahmen geplant

Lehrer-Mord: Frankreich weist 231 Extremisten aus

Frankreich bereitet nach dem tödlichen Angriff auf einen Lehrer Insidern zufolge die Ausweisung von 231 mutmaßlichen Extremisten vor. Innenminister Gerald Darmanin habe die örtlichen Behörden darum gebeten, die Ausweisungen anzuordnen, hieß es am Sonntag aus Polizeigewerkschaftskreisen. Von den 231 Personen seien 180 im Gefängnis, 51 sollten in den nächsten Stunden festgenommen werden.

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Vom Innenministerium war zunächst keine Bestätigung zu bekommen. Der Radiosender Europe 1 hatte zuvor über die geplanten Ausweisungen berichtet. 

Ein 18-jähriger Tschetschene hatte am Freitagabend in Conflans-Sainte-Honorine, einem Vorort von Paris, den Geschichtslehrer Samuel Paty auf offener Straße mit einem Messer enthauptet. Wenig später wurde er von Polizisten erschossen. Paty hatte seinen Schülern im Unterricht über Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen gezeigt.

Zehntausende bei Demos gegen Terror
Nach dem grausamen Mord waren Zehntausende in ganz Frankreich auf die Straße gegangen, um ihre Solidarität gegen den islamistischen Terror zu bekunden. Auf der Pariser Place de la République herrschte am Sonntagnachmittag dichtes Gedränge. Um Punkt 15 Uhr klatschten die Menschen minutenlang, um an Samuel Paty zu erinnern. Frankreich wird seit Jahren von einer islamistischen Terrorwelle heimgesucht, bei der bisher mehr als 250 Menschen starben.

Präsident Emmanuel Macron hatte bereits kurz nach der Tat sichtlich erschüttert von einem islamistischen Terrorakt gesprochen. Am Sonntag sollte unter seinem Vorsitz ein Verteidigungsrat tagen. Am Mittwoch will Frankreich mit einer nationalen Gedenkfeier an den brutal getöteten Lehrer erinnern. Auch die islamische Gemeinde reagierte auf die brutale Tat. Nichts rechtfertige die Ermordung eines Menschen, hieß es vom islamischen Dachverband Französischer Rat des muslimischen Kultes.

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