
Dass Ex-Bankchef Martin Pucher und Vorstandskollegin Franziska K. die einzigen Akteure in dem Krimi um fingierte Kredite und willkürliche Barauszahlungen sein könnten, haben Insider nie geglaubt. Als die Liste der mutmaßlichen Drahtzieher und Handlanger offiziell auf sieben Namen ausgeweitet worden war, sind die Justizbehörden bereits davon ausgegangen, dass damit der Kreis der Beschuldigten längst nicht geschlossen ist. Aktuell ist die Rede von mindestens zehn Beteiligten, die ins weitverzweigte Netzwerk an Malversationen eng eingebunden gewesen sein sollen.
Eine spezielle Rolle dürfte, wie berichtet, ein Bote gespielt haben. Im Auftrag von Pucher soll der Mitarbeiter Briefe kreuz und quer in Österreich aufgegeben haben. Bei den Sendungen dürfte es sich um vorgetäuschte Kreditbestätigungen von anderen Banken gehandelt haben – auf gefälschten Unterlagen des jeweiligen Geldinstituts, aber mit richtigem Poststempel. Ein Flug nach Innsbruck, das Kuvert ins Postkasterl eingeworfen – so ein Auftrag für den Boten soll mitunter 1000 Euro gekostet haben. Nur ein kleines Detail im Millionen-Fiasko.
Karl Grammer, Kronen Zeitung
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