Erneute Fahndung

Interpol sucht nach Todescrash Red-Bull-Erben (38)

Ausland
06.10.2020 07:50

Es sah so aus, als würde der Red-Bull-Erbe Vorayuth Yoovidhya nach einem tödlichen Verkehrsunfall in Thailand, bei dem ein Polizist starb, unbehelligt davonkommen. Acht Jahre nach dem Crash sucht nun Interpol erneut nach dem Milliardär. Der 38-Jährige hatte sich nach dem Vorfall ins Ausland abgesetzt.

Der 38-Jährige ist der Enkel des Erfinders des Energydrinks Red Bull. Das Getränk wurde durch den österreichischen Unternehmer Dietrich Mateschitz zum Marktführer, der thailändische Yoovidhya-Clan scheffelte Milliarden. Und lange sah es so aus, als würde dieses Vermögen den Todeslenker vor einer Strafe schützen, nachdem er einen Polizisten in Bangkok mit seinem silbernen Ferrari niedergemäht und getötet hatte. Yoovidhya war zum Zeitpunkt des Unfalls alkoholisiert und hatte Kokain genommen - dennoch wurde die Anklage heuer fallen gelassen.

Ermittlungen von Behörden erneut eingeleitet
Doch nun wendete sich das Blatt für den Red-Bull-Erben: Die thailändischen Behörden leiteten wieder Ermittlungen ein. Es soll nun eine neue Anklage wegen rücksichtslosen Fahrens mit Todesfolge und Kokainkonsums geben. Die internationale Polizeibehörde Interpol reagierte ebenfalls: Wie die britische Zeitung „The Guardian“ berichtete, bestätigte Interpol, dass eine „Red Notice“ herausgegeben wurde, um den Flüchtigen zu fassen. Die Behörde hatte bereits 2017 eine derartige Ausschreibung zur Fahndung für den Thailänder herausgegeben. Der 38-Jährige war in den Jahren zuvor keiner einzigen Ladung vor Gericht nachgekommen.

Fallen gelassene Anklage führte zu Protest in Bevölkerung
Dabei konnte Yoovidhya vor Kurzem kurzfristig aufatmen: Thailand hatte im Sommer alle Vorwürfe gegen ihn aufgehoben. Der Entschluss der Staatsanwaltschaft, keine Anklage zu erheben, sorgte jedoch für Unmut in der Bevölkerung. Der Vorwurf der Korruption stand im Raum, als der Spross der einflussreichen Familie straffrei davonkommen sollte. Nach einer Überprüfung des Falles kam Premierminister Prayuth Chan-Ocha zum Schluss, dass die Ermittlungen „kompromittiert“ worden waren.

Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn fahrlässige Tötung verjährt in Thailand nach zehn Jahren. Wird Yoovidhya bis 2022 nicht gefasst, ist er aus dem Schneider. Wird man des Flüchtigen habhaft, drohen ihm dagegen zehn Jahre Haft.

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