90 Minuten nach dem Start kam der 30-jährige kroatische Fahrer Ivan Goran Cibej mit seinem Auto (siehe Fotos) links von der Rennstrecke ab und prallte mit voller Wucht gegen die Fichte, woraufhin der Baum quer über die Straße stürzte.
"Ich hatte einen Schutzengel"
Die 19-jährige Denise T. aus Lassing war mit fünf Bekannten bei der Rallye live dabei. "Ein Knistern, ein Krachen, dann haben uns die Äste erwischt", schildert die Obersteirerin die Schrecksekunden. Die 19-Jährige wurde am Rücken verletzt, ihr Begleiter Patrick M. erlitt eine Platzwunde am Hinterkopf. "Ich hatte einen Schutzengel", sagt der 22-Jährige, "wäre ich ein paar Meter weiter hinten gestanden, hätte mich der Baum wahrscheinlich erschlagen".
"Zuschauern muss Risiko bewusst sein"
Verletzt wurde auch der Handelsschüler Michael D. (18 Jahre alt): "Ich hab mich auf die Scheinwerfer konzentriert und den Baum übersehen. Er ist knapp am linken Ohr vorbei. Die Schulter und fünf Rippen sind geprellt." Wütend sind die Verletzten nicht, ganz im Gegenteil. Denise T.: "Wir zeigen niemand an, wollen kein Geld. Solche Unfälle können halt passieren. Zuschauern muss ihr Risiko bewusst sein."
In Rechtskurve Bodenhaftung verloren
Für Österreichs Rallye-Ass Manfred Stohl war die Rallye mit einem Unfall bei starkem Regen in Weng im Gesäuse vorzeitig vorbei. Mit seinem Mitsubishi verlor der Wiener auf der achten Sonderprüfung die Bodenhaftung, seine Co-Pilotin Ilka Minor wurde dabei verletzt. "In einer schnellen Rechtskurve haben wir die Bodenhaftung verloren", erklärte Stohl, der unverletzt blieb, den Beginn des Unglücks. Der dahinschlitternde Mitsubishi schlug in einen Erdwall ein, wurde abrupt gestoppt und das Fahrerduo dementsprechend heftig durchgerüttelt. Die Beifahrerin erlitt einen Bruch des zwölften Brustwirbels und muss operiert werden. An einen weiteren Rallye-Start ist für Minor heuer nicht zu denken.
Baumschlager: Sechster Sieg im sechsten Lauf
Die Rallye für sich entschieden hat Raimund Baumschlager, der nach der Sommerpause der österreichischen Rallyemeisterschaft dort fortgesetzt hat, wo er im Juli aufgehört hatte. Der 50-Jährige siegte mit seinem Skoda Fabia S 2000 knapp vor Beppo Harrach (Mitsubishi Evo IX) und Andeas Waldherr (VW Polo S 2000). Es war Baumschlagers sechster Sieg im sechsten Lauf. Nur noch ein Erfolg trennt den bereits feststehenden neuen Meister nun von seinem hochgesteckten Ziel, alle Meisterschaftsläufe in einer Saison zu gewinnen.
"Geschafft, die Serie hat gehalten"
Den Grundstein zu seinem insgesamt neunten Sieg in Admont hatten Baumschlager und sein Beifahrer Thomas Zeltner bereits auf den ersten fünf Sonderprüfungen gelegt. Nach Bestzeit beim Nacht-Prolog am Freitag waren sie auf den ersten vier Tagesprüfungen dreimal Schnellste und bauten den Vorsprung auf Beppo Harrach auf 20,9 Sekunden aus. "Ich wollte den Vorsprung verwalten und ohne Risiko ins Ziel bringen. Dann wurde es noch einmal eng", sagte Baumschlager. "Beppo kam mir immer näher und ich musste das Risiko erhöhen, weil ich unbedingt die Rallye gewinnen wollte." Auf den beiden abschließenden Prüfungen war Harrach jeweils der Schnellste, Baumschlager rettete schließlich einen Vorsprung von 1,8 Sekunden ins Ziel. "Geschafft, die Serie hat gehalten", jubelte der Serienmeister.
ARBÖ Steiermark Rallye (6. Lauf, Österreichische Meisterschaft): 1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner (Skoda Fabia S 2000) 1:23:12,0 - 2. Beppo Harrach/Andreas Schindelbacher (Mitsubishi Evo IX) +1,8 Sek. - 3. Andreas Waldherr/Bernhard Ettel (VW Polo S 2000) +1:03,8 Min. - 4. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer (Mitsubishi Evo X) 2:30,2 - 5. Franz Sonnleitner/Peter Müller (Mitsubishi Evo IX) 4:09,5 - ausgeschieden u.a.: Manfred Stohl/Ilka Minor.
"Steirerkrone" und steirerkrone.at
Fotos: krone.at-Leserreporterin Ingrid Grossauer
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