Partys in Gürtel-Lokal

Wiener Szene-Kellner infiziert – Aufruf zum Testen

Wien
26.08.2020 14:00

In Wien sind aktuell 7374 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Das sind 178 mehr Infizierte als noch am Vortag. Dabei zeigt sich auch in der Bundeshauptstadt: Betroffen sind jetzt vor allem Jüngere. Im Fokus steht derzeit auch ein Gürtel-Lokal: Vier Mitarbeiter wurden positiv auf das Virus getestet, Besucher des Lokals „Loco“ werden nun gebeten, sich zu melden. Außerdem gibt es Berichte, wonach Tests, die im Ernst-Happel-Stadion durchgeführt wurden, verschwunden sein sollen. Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) betonte jedoch, dass die Tests zwar nicht mehr zuordenbar, aber jedenfalls nicht abhandengekommen seien ...

Insgesamt vier Mitarbeiter der „Loco Bar“, einer vor allem bei jungem Publikum beliebten Bar am Wiener Gürtel, wurden positiv getestet. Zwei der Beschäftigten waren zuletzt aber nicht im Dienst bzw. hatten keinen Kontakt zu Gästen.

Der Club war ins Visier geraten, nachdem ein Gast aus der Steiermark den Verdacht geäußert hatte, sich dort angesteckt zu haben, berichtete der Sprecher. Daraufhin sei ein Mitarbeiter-Screening durchgeführt worden. Besucher, die zwischen 17. und 24. August dort waren, werden von den Betreibern via Facebook gebeten, sich untersuchen zu lassen. Man entschuldige sich für die Unannehmlichkeiten, heißt es dort.

Der Aufruf auf Facebook an die Gäste, sich zu melden, sei mit dem Krisenstab abgestimmt gewesen, hieß es. Die infizierten Personen befinden sich in Quarantäne. In der Bar soll zuletzt regelmäßig auf ziemlich engem Raum gefeiert worden sein. Das Lokal werden nun zumindest bis Freitag geschlossen, geplant sei auch ein weiteres Screening. „Die Wartezeit werden wir natürlich nutzen und unser Lokal gründlich desinfizieren und reinigen“, hieß es auf der Website der Bar.

Generell sind nun immer mehr junge Menschen von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen. Im August wurden bisher in Wien 2164 Tests durchgeführt. Die größte Altersgruppe der positiven Befunde im August ist mit 35,8 Prozent die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen, gefolgt von der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen mit 17,0 Prozent und der Gruppe der Zehn-bis 19-Jährigen mit 14,1 Prozent.

Familie, Betrieb, Reiserückkehrer
Als Haupt-Verbreitungswege sind weiterhin Familie und Haushalt sowie Betriebe, inzwischen aber auch Reiserückkehrer geortet worden. Letztgenannte machen bereits rund 20 Prozent aus. Die bisherigen Top-Herkunftsländer der positiven Heimkehrer sind Kroatien (33,3 Prozent), Türkei (13,5 Prozent) und Kosovo (10,1 Prozent). Rückkehrer aus den österreichischen Bundesländern werden mit 7,1 Prozent ausgewiesen.

Tests wegen verschmierter Aufschrift nicht mehr zuordenbar
Einreisende aus den Bundesländern bzw. aus Nicht-Risikostaaten können das kostenlose Testangebot beim Ernst-Happel-Stadion in Anspruch nehmen, das auch am Mittwoch wieder in Betrieb ist. Zuletzt hatten Personen berichtet, dass vereinzelt Tests dort abhandengekommen sein sollen. Im Büro von Gesundheitsstadtrat Hacker wurde auf Anfrage betont, dass derzeit keine solchen Fälle bekannt seien. Vielmehr konnten einige Tests nicht mehr den betreffenden Personen zugeordnet werden. Grund dafür sind unleserlich gewordene Etiketten. So sei die Aufschrift offenbar beim Desinfizieren des Probenröhrchens verwischt worden.
Es handle sich nur um „ganz wenige Proben“, wurde versichert.

Video: Das kostenlose Testangebot beim Ernst-Happel-Stadion wurde verlängert

Der Krisenstab verwies am Mittwoch einmal mehr auf die Wiener Strategie, wonach Kontaktpersonen der Stufe 1 - also Personen, die direkten Kontakt mit einem Infizierten hatten - getestet werden. Man liege, so wurde betont, im Vergleich - bezogen auf die Werte pro 100.000 Einwohner - trotzdem hinter den Bezirken Rohrbach, Wels, Perg und Kufstein. Von den Infektionen im August seien insgesamt 61,4 Prozent auf Kontaktpersonen der Stufe 1 zurückzuführen. Diese waren laut Krisenstab zum Zeitpunkt der Testung bereits in Heimquarantäne, eine Weiterverbreitung war in diesen Fällen bereits unterbrochen. Alleine im August habe man 1219 Fälle gefunden, die sonst unentdeckt geblieben wären, wurde versichert.

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