Wind und Regen brachten nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 gesundheitsschädliches Cäsium 137 auch zu uns nach Kärnten. Während sich Äcker und Wiesen voll erholt haben, ist die Strahlung in Waldböden und Pilzen weiterhin nachweisbar.
Um herauszufinden, wo und in welcher Konzentration, hat das Land eine Online-Pilzkarte erstellt. Darauf eingezeichnet sind die Fundorte sowie die Belastung (mit grünen, gelben und roten Punkten – siehe Grafik). Obwohl bisherige Proben hohe Grenzwertüberschreitungen (1755 Becquerel pro Kilo) vor allem im Bereich der Koralpe, wo nach dem GAU der saure Regen niedergegangen war, ergeben haben, geben Strahlenschützer Entwarnung: Um den Jahresgrenzwert bei der Aufnahme zu erreichen, müssten 45 Kilogramm Pilze verzehrt werden.
Um noch mehr Daten zu gewinnen, ersucht das Land jetzt heimische Schwammerlsucher um Mithilfe. „Wir hoffen auf Proben vor allem aus Oberkärnten. Hier ist die Auswahl noch eher spärlich“, erklärt Gunther Vogl vom Institut für Lebensmittelsicherheit im Land Kärnten. Geplant ist, die Pilz-Landkarte laufend zu erweitern: „Die Bevölkerung ist eingeladen, sich zu beteiligen“, ruft Gesundheitsreferentin Beate Prettner zum Mitmachen auf. Unterstützung kommt auch vom Naturwissenschaftlichen Verein Kärnten.
Details zu dem Projekt gibt es im Internet auf www.ktn.gv.atunter Themen - Gesundheit - Strahlenschutz. Die Pilz-Karte ist über den Kärnten-Atlas abrufbar.
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