Ölpest vor Mauritius

Riss wächst: Tanker droht auseinanderzubrechen

Ausland
11.08.2020 14:34

Der vor mehr als zwei Wochen vor der Insel Mauritius auf einem Korallenriff auf Grund gelaufene Öltanker droht in zwei Teile zu zerbrechen. Der Riss im Rumpf des Frachters Wakashio habe sich ausgeweitet, teilte der japanische Betreiberkonzern am Dienstag mit. Da das Schiff nicht mehr alleine fahren könne, sei es an einem Schlepper festgemacht, um nicht abzutreiben.

Von den bereits ausgesickerten 1180 Tonnen Treibstoff seien rund 460 Tonnen aus dem Meer und am Strand eingesammelt worden. Bis zum frühen Dienstag (Ortszeit) seien zudem rund 1020 Tonnen aus dem Frachter abgepumpt worden. Das Schiff hatte rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord. Es liegt etwa zwei Kilometer vom Festland entfernt in einer Lagune in der Nähe mehrerer Naturschutzgebiete.

Einsatzkräfte sind dabei, Öl aus dem Schiff zu pumpen
Am vergangenen Donnerstag war es zu einem Riss in einem der Tanks des Schiffes gekommen, woraufhin Öl austrat. Der Inselstaat im Indischen Ozean rief daraufhin einen Umweltnotstand aus. Um ein weiteres Aussickern zu verhindern, seien die Behörden und ein Einsatzteam dabei, die verbliebenen rund 1800 Tonnen aus dem Schiff zu pumpen, teilte das japanische Unternehmen mit.

Auf die Frage, warum das Öl nicht schon vor dem Auftreten des Risses abgepumpt worden war, erklärte Konzernsprecher Atsushi Hara am Dienstag, es sei zunächst höchste Priorität gewesen, das auf Grund gelaufene Schiff wieder flottzukriegen. Dies sei jedoch wegen widrigen Wetters nicht möglich gewesen.

Bereits enormer Schaden an Umwelt entstanden
Durch das Öl sei bereits enormer Schaden entstanden, hatte der Berater der Regierung von Mauritius, Ken Arian, am Montag gesagt. „Dies ist das schlimmste ökologische Desaster, das Mauritius je gesehen hat.“ Umweltschützer befürchten, dass die Ölkatastrophe verheerende Auswirkungen auf die Meeresökologie haben kann.

Mauritius mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern zieht jährlich Hunderttausende Touristen an, was ein wichtiger Wirtschaftszweig für den Inselstaat ist. Der Tourismussektor leidet ohnehin wegen der Coronavirus-Krise enorm. Japan hat dem Urlaubsparadies volle Unterstützung zugesagt.

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